SPREAD EAGLE - Subway To The Stars
Mehr über Spread Eagle
- Genre:
- Hard / Sleaze / Street Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l. / Soulfood
- Release:
- 09.08.2019
- Subway To The Stars
- 29th Of February
- Sound Of Speed
- Dead Air
- Grand Scam
- More Wolf Than Lamb
- Cut Through
- Little Serpentina
- Antisocial Butterfly
- Gutter Rhymes For Valentines
- Solitaire
Gelungenes Comeback der US-Amerikaner.
Durch die seinerzeitige Dauer-Rotation auf MTV konnte sich SPREAD EAGLE zu Beginn der 90er Jahre einen guten Namen machen, der bis heute in einschlägigen Kreisen geschätzt wird. Nicht weiter verwunderlich, denn sowohl 'Scratch Like A Cat', als auch 'Switchblade Serenade' waren veritable Hits, die sich längst auch als nachhaltig erwiesen haben. Allerdings darf man die Formation aus New York keineswegs auf diese beiden Tracks reduzieren, ihre beiden Scheiben "Spread Eagle" und "Open To The Public" hatten nämlich noch einiges mehr zu bieten. Geprägt von einer Mischung aus Sleaze, Hard und Street Rock konnte die Formation sowohl Fans von AEROSMITH und SKID ROW, als auch Freunde von deftiger rockenden Formationen wie JUNKYARD für sich gewinnen. Durch die stimmliche Nähe von Sänger Ray West zu Jizzy Pearl wurde auch LOVE/HATE immer wieder als Vergleich herangezogen, auch wenn SPREAD EAGLE stilistisch weniger abgefahren zur Sache ging. Dann war aber Schluss mit lustig, denn als sich 1993 die Musik-Szene gehörig veränderte, blieb SPREAD EAGLE die Unterstützung ihres seinerzeitigen Labels untersagt und die Band löste sich vom Business frustriert bald nach "Open To The Public" auf. Zwar waren die Musiker offenbar nicht untätig, wirklich von sich hören lassen hat jedoch in den letzten Jahr(zehnt)en nur Bassist Rob De Luca, der einige Zeit mit SEBASTIAN BACH zusammenarbeitete und danach – und das noch immer bzw. wohl bis zum endgültigen Ende der Abschiedstournee - Pete Way bei UFO ersetzte.
Seit 2006 haben Ray und Rob auch SPREAD EAGLE wieder am Start, wobei sie sich mit Ziv Shalev (guit.) und Rik De Luca (dr.) zusammentaten um einen echten Neustart zu wagen. Der dauerte zwar gehörige Zeit, brachte dem Quartett aber zumindest einige Gigs und in späterer Folge das Interesse von Frontiers Music ein. Dieser Connection ist das für viele Fans überraschend erscheinende, brandneue Album der Band zu verdanken, das nicht nur vom Titel her, sondern auch durch das kurze Intro zu einer U-Bahn-Fahrt in New York City einlädt. Ob diese auch zu den "Sternen" führt, bleibt zwar erst abzuwarten, mit Sicherheit aber wird der Name SPREAD EAGLE dadurch wieder einigermaßen ins Gespräch kommen. Schon der eröffnende Titelsong macht nämlich deutlich, dass die Herren keineswegs ein altersmildes Werk veröffentlicht haben, sondern immer noch scharfkantigen, riff-betonten Rock mit Würze von sich zu geben wissen. Ähnlich forsch, wenn auch mit einer gehörigen Portion Melodic Rock im Unterbau, kommt auch '29th Of February' aus den Boxen und auch 'Speed Of Sound' zeigt, dass diese Herrschaften wissen, wie Rock’n’Roll funktioniert, und auch, wo man diesen erlernt hat.
Ihrer Heimat zollt die Truppe nämlich mit 'Grand Scam' Tribut, schließlich hat man dieser Nummer eine gehörige Ostküsten-Punk-Schlagseite verabreicht. Eher ruhig sowie mit 90er-Groove versehen, kommt danach 'More Wolf Than Lamb' daher und leitet quasi den entspannten Teil der Scheibe ein, der mit 'Cut Through' und dem Mega-Ohrwurm 'Little Serpentina' fortgesetzt wird. Letztgenannter Track versprüht zwar durch den dreckigen Gesang von Ray ein gewisses Punk-Flair, lässt aber am ehesten an gediegen rockende Formationen wie STONE TEMPLE PILOTS denken.
In jenen Gefilden scheint sich SPREAD EAGLE neuerdings generell pudelwohl zu fühlen, denn auch 'Antisocial Butterfly' und 'Gutter Rhymes For Valentines' lassen an spätere 90er Jahre Rock-Ikonen ebenso denken wie an die glorreiche, eigene Vergangenheit. Ein mehr als respektables Comeback! Bleibt bloß noch zu hoffen, dass die Herrschaften nicht nur dieses eine Album auf dem Schirm haben, sondern auch in Zukunft weiterhin gemeinsam rocken werden!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer