SQUADRON - Squadron
Mehr über Squadron
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Golden Core Records
- Release:
- 17.01.2025
- Wild Romance
- No Heroes
- 67 Camaro
- Child Of The Universe
- Display Of Feelings
- Why'd You Cry
- Witchhunter
- Nightmare No. 3
- Just Another Band
- More Power
- Fire Of The Damned
- Kill The Killer
- At War With The Gods
Längst vergessene Perle.
Hier wurde einmal mehr ganz tief in der Schatzkiste gebuddelt. Aus dem Stuttgarter Raum entstand in den 1980er Jahren eine sehr talentierte Band namens SQUADRON, die hauptsächlich von Größen wie JUDAS PRIEST, DIO und MANOWAR beeinflusst war, es aber geschafft hat, einen ganz eigenen Charme zu versprühen. Mit dabei waren damals Klaus Sperling und Michael Moretto, die man später bei PRIMAL FEAR bzw. NITROGODS und TYRAN' PACE bzw. KYMERA als Freund klassisch-metallischer Stahlklänge zu mögen gelernt hat.
Tatsächlich hat es SQUADRON geschafft, knapp 400 Fans in die Esslingener Neckarhalle zu locken, obwohl am gleichen Tag ACCEPT quasi um die Ecke spielte. Leider war nach zwei Demos und einem Festival mit RAGE 1987 schon wieder Schluss und die Mitglieder gingen fortan getrennte Wege. Warum ich das sage? Weil nach knapp 40 Jahren die SQUADRON-Flagge zumindest in Form eines mehr als üppigen Re-Releases wieder aufflackert und man quasi als Jäger des verloren geglaubten Schatzes 73 Minuten lang eine absolute Vollbedienung bekommt.
Mal melodisch, mal harsch, doch immer mit dem herrlichen Zeitgeist der einstigen Zeit versehen, gelangen die beiden Demos in Form von "Squadron" also wieder an die Öffentlichkeit, wurden mit einem schmucken Artwork, vielen Liner-Notes, Hintergrundinformationen und Foto-Raritäten versehen und lassen müde Metaller-Augen wieder funkeln. Einfach traurig, dass bei solch einem Potential in den Songs damals kein Label anbeißen wollte.
Doch zumindest hat es sich Golden Core Records – und dafür kennen wir Neudi und Co. – zur Aufgabe gemacht, die damalige Flamme noch einmal aufflackern zu lassen. Ein herrlich erdiger Sound und astreine Ohrwürmer wie 'No Heroes', 'Child Of The Universe' und vor allem 'Witchhunter' und 'At War With The Gods' zum Ende hin sorgen für ein inneres Blümchenpflücken. Sind doch Referenzen zu ACCEPT, der Hamburger Metal-Schule, WARLOCK, VICTORY oder etwas offensiveren Vertretern von Übersee definitiv nicht von der Hand zu weisen.
Morettos Gesang passt herrlich ins Raster, die Melodieführung glänzt und Christ und Thalheimer drücken sich spielfreudig die Klinke in die Hand. Auch teils episch, teils groovend – hier wird aus den Vollen geschöpft. Rundum macht das Teutonen-Metal-Fest aus dem Hause SQUADRON viel Freude, die alte Schule flackert noch einmal richtig hell auf und auch wenn nicht alle Tracks gleichermaßen zünden, ein ums andere Mal SQUADRON etwas schwerfällig ins Rollen kommt, ist diese Veröffentlichung ein wunderbarer Aha-Moment.
- Redakteur:
- Marcel Rapp