STAIND - Confessions Of The Fallen
Mehr über Staind
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.75
- Label:
- Alchemy Recordings/BMG
- Release:
- 22.09.2023
- Lowest In Me
- Was Any Of It Real?
- In This Condition
- Here And Now
- Out Of TIme
- Cycle Of Hurting
- The Fray
- Better Days
- Hate Me Too
- Confessions Of The Fallen
Donnerwetter und Regenbogen.
"Break The Cycle" war 2001 schon ein verdammt guter Output und hat mich auch Jahre danach noch als Teenager begleitet. Dennoch dürfen Aaron Lewis und STAIND nicht auf ihr drittes Album allein und erst recht nicht auf 'It's Been Awhile' oder dem so wunderbaren 'Outside' reduziert werden. Nein, bei insgesamt sieben Alben, die zwischen 1996 und 2011 erschienen, haben sich allerlei Hits und bärenstarke Songs emporgehoben, die den Springfield-Rockern zu einem sehr guten Ruf in der Szene verholfen haben. Aber in welche Szene gehört STAIND eigentlich? Post-Grunge, Nu Metal, Alternative Rock? Oder einfach STAIND?
Da Frontmann Lewis in den letzten Jahren eher im Country-Kosmos unterwegs war, lag STAIND seit 2011 leider auf Eis. Doch nun ist die Band wieder am Start und Lewis hat viele Emotionen, Gefühle – gute wie negative – in seinen neuen Texten zu verarbeiten. Und genau das macht den Reiz an "Confessions Of The Fallen" aus: Es ist ehrlich. Es ist so verdammt ehrlich und authentisch, wenn uns Aaron an seinen Problemen und Zweifeln teilhaben lässt, und das mal mit kräftigeren Gitarren, mal im Akustikgewand, aber immer im höchsten Maße gefühlvoll von sich gibt. Nachdenklich und melancholisch einerseits, rockig und unheimlich tiefgründig andererseits.
Ab dem ersten 'Lowest In Me'-Ton berührt mich dieses Album, berührt mich diese Band, die ich – zugegeben – seit einigen Jahren nicht mehr gehört habe, in deren Welt ich erst einmal wieder eintauchen muss, aber von der Pieke auf weiß, wie ich Songs wie 'Cycle Of Hurting', 'Way Any Of It Real?' und die erste Single, der Opener, die wesentlich offensiver und energischer sind als der Rest, zu packen habe. Zwischenzeitlich blitzen kleine Hoffnungsschimmer auf, die mich ein klein wenig besänftigen, zum Lächeln bringen, die einen kleinen Sonnenschein durch diese dicke Wolkendecke namens Melancholie ermöglichen. 'Out Of Time', 'The Fray' und auch vom Titel her 'Better Days', sind in Sachen Songwriting und Arrangementdynamik mit einem wunderbaren Fingerspitzengefühl versehen, wie es nicht allzu viele Bands im – deckeln wir es mal als – Alternative-Segment zu verstehen wissen.
"Confessions Of The Fallen" funktioniert gleichwohl als Ganzes – sich einzelne Songs wahlweise herauspicken, erzeugt längst nicht die Stimmung, die das Album vermittelt. Ein paar elektronische Spielereien sind in den letzten Jahren auch hinzugekommen, schließlich ging der Zahn der Zeit auch an STAIND nicht spurlos vorbei. Das bedeutet allerdings, dass dieses achte Album der Jungs ein tolles, ehrliches und wunderschön melancholisches Rockalbum geworden ist, das mir sicherlich den einen oder anderen verregneten Sonntag in den kommenden Wochen versüßen wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp