STAM1NA - SLK
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2014
Mehr über Stam1na
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Sakara Records/OMN Label Services
- Release:
- 26.09.2014
- Rautasorkka
- Kalmankansa
- Panzerfaust
- Kuoliaaksi Ruoskitut Hevoset
- Masiina
- Heikko Ehkä
- Dynamo
- Kylmä Kuuma Kylmä
- Usko Pios
- Kolmen Minuutin Hiljaisuus
- SLK
Den Vogel abgeschossen.
STAM1NA, das war doch diese finnische Band aus Lemi, die sich selbst in einem Video verkloppt und verhauen hat, oder? Richtig. 1996 gegründet, haben es die fünf Jungs rund um ihren Sänger Antti Hyyrynen neben etlichen Demos und Split-Veröffentlichungen immerhin schon auf fünf Studioalben geschafft. Nun schicken sie Nummer sechs in Rennen und hinterlassen nach "SLK" bei mir ein ähnlich großes Fragezeichen wie nach besagtem Video.
Generell rechne ich es diversen Bands hoch an, wenn sie genremäßig über den Tellerrand hinausschauen und auch mal untypische Einflüsse in ihren Sound integrieren. Doch STAM1NA übertreibt es in dieser Hinsicht auf ganzer Linie: Ein wenig Thrash hier, eine progressive Prise dort, garniert mit deftigen Alternative-Klängen und kleine zusätzliche Scheibchen Death Metal machen es dem Hörer nicht gerade leicht, einen raschen Zugang zu den Jungs zu finden. Geübte STAM1NA-Ohren können darüber nur müde lachen und haben an Stücken wie dem coolen 'Kalmankansa', dem/der vertrackten 'Panzerfaust', 'Heikko Ehka' oder auch dem herrlich bekloppten 'Usko Pois' ihre helle Freude. Andere jedoch können leicht den Faden verlieren und sich in der scheinbar strukturlosen STAM1NA-Welt schnell nicht mehr zurecht finden. Ohne Frage, die Herrschaften beherrschen ihre Instrumente, nur hätten es deutlich weniger auch locker getan.
Und auch textlich sucht man die Nadel vergeblich im Heuhaufen, wenn man der finnischen Sprache nicht mächtig ist. Natürlich haben Hyyrynen und Co. dadurch den Exotenbonus klar auf ihrer Seite und heben sich gekonnt von übrigen Exportschlagern aus Skandinavien ab. Doch wer nur den geringsten Wert auf textliches Verständnis legt, kommt ohne den Langenscheidt-Kassenschlager "Deutsch – Finnisch, Finnisch – Deutsch" maximal bis zum wilden, aber doch nachdenklichen Beginn von 'Rautasorkka'.
Nun entpuppt sich "SLK" also als typisches STAM1NA-Album voller Überraschungen und bereits etablierter Stärke. Doch all den Besonderheiten zum Trotz wirkt der Elfteiler über weite Strecken schlichtweg überfordernd und ist zuviel des Guten. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich bis zum heutigen Tag, trotz zahlreicher Versuche, einfach nicht warm mit STAM1NA wurde. Wen ich bis hierhin dennoch nicht verschreckt habe, sollte "SLK" doch die eine oder andere Chance geben.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp