STATIC-X - Machine
Mehr über Static-X
- Genre:
- Neo Industrial
- Label:
- Warner Music
- Release:
- 21.05.2001
- Bien Venidos
- Get To The Gone
- Permanence
- Black And White
- This Is Not
- Otsego Undead
- Cold
- Structural Defect
- ... In A Bag
- Burn To Burn
- Machine
- A Dios Alma Perdida
Wie heißt es immer so schön: Das Debütalbum sollte immer das beste Album einer Band sein. Natürlich gibt es Ausnahmen wie LIMP BIZKIT und MARILYN MANSON, sonst wäre es keine Regel. Und so heißt es aber auch: Das zweite Album ist das wichtigste, denn es weist den Weg für die Zukunft. Es zeigt, ob diese Band nur ein Strohfeuer oder ein Fegefeuer ist. Das gilt besonders, wenn das erste Album great war! Natürlich bleibt dieses erste wie ein Fels in der Brandung stehen, wie ein Meilenstein, den man nicht mehr nehmen kann. Aber es bleibt nur die Basis. Leider verstanden es auch STATIC-X nicht, mit ihrem Zweitling "Machine" an die Innovativität vom Debüt anzuschließen.
Dabei geht alles so vielversprechend los. Nach dem Intro bricht die geballte Energie über den Zuhörer mit 'Get To The Gone' herein. Und man denkt: "Ja, das ist STATIC-X!" Das Lied allein überflügelt an Individualität bereits das ganze erste Album. Aber es ist und bleibt doch nur ein Lied. Nach dieser Portion Adrenalin lässt es sich dann auch noch ohne weiteres mit 'Permanence' leben. Und gerade wenn man bei 'Black & White' ins Grübeln kommt, jagt 'This Is Not ...' hinterher! Dieses peitscht dann wieder ordentlich und scheint genau das zu sein, was dieser Band noch gefehlt hat: Ein ordentlicher Wutkracher. Die immer wiederkehrenden Zeilen "This is not my life, this is not my home, this is not me, I hate this!" scheinen direkt aus der Seele zu kommen, und in eben die der Fans zu passen! So simpel und doch so genial! Bis dahin haben STATIC-X eigentlich vieles richtig gemacht. Immerhin zwei Lieder geschaffen, die zu ihren besten zählen und vor allem auch mal richtig herausstechen. Doch dann geht ihnen die Puste aus.
Krampfhaft versucht man, Neues zu schaffen, doch klingt alles nach dem Altbewährten. 'Otsego Undead' ist vielleicht noch vertretbar, aber im Vergleich bei weitem nicht so kickend wie 'Sweet Of The Bud' von der "Wisconsin Death Trip". Dann bricht das geschaffene Gerüst mit der mutierten Ballade 'Cold' gänzlich zusammen. Statt ruhig, klingt dieses Lied lahm. Auf der Suche nach Neuem hat man einfach den eigenen Stil verfehlt, sich auf ein Terrain getraut, auf dem man sich nur auf die Fresse packen konnte. Zwar kam, zu allem Überfluss, dieses Lied auch noch als Single heraus, aber die Genusszeit liegt doch nur bei einer halben Stunde. Danach hängt es einem genauso zum Hals heraus wie vorher, versinkt das Album in Namens- und Bedeutungslosigkeit. 'Structural Defect' hätte leider nicht nur als Liedtitel, sondern auch als Albumtitel symbolisch gut gepasst.
Dennoch besteht hier Hoffung. Es sind genügend Ecken auf dem Album, die zeigen, dass STATIC-X es noch draufhaben. Denn live wurde ich Zeuge, wie sie selbst den mächtigen SLIPKNOT die Show stahlen. Sollte diese Band also nicht in dümmliche Nebenprojekte zerbrechen, wird’s auf dem nächsten Album sicher wieder besser.
Fazit: Fans der ersten Scheibe, werden auch dieser sicher einiges Gutes abgewinnen können. Aber auch sie werden nicht verleugnen können, dass auf diesem Album einfach die Ideen ausgegangen sind. Für alle, die STATIC-X bis dato noch nicht kennen: bitte im Plattenladen lieber zum Debüt oder der aktuellen "Shadow Zone" greifen.
Anspieltipps: Get To The Gone, This Is Not
- Redakteur:
- Michael Langlotz