STATIC-X - Wisconsin Death Trip
Mehr über Static-X
- Genre:
- Neo Industrial
- Label:
- Warner Brothers
- Release:
- 23.03.1999
- Push It
- I'm With Stupid
- Bled For Days
- Love Dump
- I Am
- Otselogation
- Stem
- Sweat Of The Bud
- Fix
- Wisconsin Death Trip
- The Trance Is The Motion
- December
STATIC-X war einmal ein Name, der einem höchstens durch kleinere Promo-Aktionen auf diversen Konzerten bekannt war. Als derselbe Name dann in der Supportaufstellung der SLIPKNOT-Tour 2001 auftauchte, war man immer noch nicht schlauer. Dann aber, mitten in besagtem Konzert, wurde einem plötzlich klar: STATIC-X sind geil!
Und warum? Die Snippets, die man auf Konzerten zugesteckt bekommen hatte, waren wenig aussagekräftig. Die Liveperformance der Band dafür umso mehr.
STATIC-X verbanden Industrial mit gewissen Anleihen aus dem HardCore-Bereich und versahen das Ganze zur besseren Verdaulichkeit mit einer Prise Pop.
Das Ergebnis ist eine der besten Bands, die der NeoMetal-Zirkus, mit seinem Arsenal an bunten Hunden und Neukreationen, zu bieten hat.
Auf ihrem Erstlingswerk "Wisconsin Death Trip" zeigen die Amerikaner, dass man Industrial zugleich hart und eingängig gestalten kann, ohne sich sofort an Marilyn Manson anzulehnen. So gerät das Album zu einem wahren Genuss für die Ohren, wenn man auf elektronische Musik steht, die auch mal 'was härter sein darf. Das Repertoire der Band umfasst brillante Soundeffekte, verzerrte Gitarren und stampfende Beats, alles stur ausgerichtet auf einen Rhythmus, der zum Moshen geradezu einlädt. So geraten 'Push It', 'I'm with Stupid' und 'Sweat Of The Bud' zu perfekten Partyanheizern, die mit reißenden Gitarrenrhythmen und kräftiger Percussion einiges bewegen. Der hinzu kommende Elektronikanteil macht den Sound um einiges eingängiger und sogar tanzbar.
Ihre melodiöse Seite zeigen Wayne Static und Company mit 'Love Dump', welches durch seine ruhige Note und perplexen Klangwelten gefangen nimmt und zum Chillen einlädt.
Ansonsten herrschen auf „Wisconsin Death Trip“ stampfender Beat und verzerrte Gitarren, obwohl Wayne Static mit seiner Stimme das größte Charaktermerkmal von STATIC-X darstellt.
Der Gesang ist sowieso ein eigenes Kapitel. Wayne Static schafft es tatsächlich, sich textlich und rhythmisch perfekt an die Musik anzupassen, außerdem bringt er die volle Tragkraft seiner Stimme in den ruhigen Liedern am besten zur Geltung, wenn er schreit, ohne dass es übertrieben oder gestellt klingt. Seine Gesangspassagen halten sich in Grenzen, genauso wie sein Talent, seinen Stimmbändern klare Klänge zu entlocken, und so bleibt seine Stimme stets beim Mix aus rauem Sprechgesang, der schon an Gestotter grenzt, oder kehligem Geschrei.
Das Besondere an STATIC-X ist, dass sie zu hartem Metalsound elektronische Effekte und Melodien aus dem Synthesizer hinzufügen, ohne dass es überladen oder aufdringlich erscheint. Daran scheitern die meisten der aufstrebenden Bands, wenn sie ebenfalls aufstrebende Produzenten ranlassen, die es etwas zu gut mit den eingebauten Effekten meinen. Deswegen ist es auch so schwer, STATIC-X mit anderen Bands zu vergleichen. Am besten würden Namen wie die obligatorischen NINE INCH NAILS für die ruhigeren Passagen, FEAR FACTORY für die härteren Gangarten und die eher unorthodoxen THE PRODIGY passen.
Auf jeden Fall präsentieren STATIC-X mit "Wisconsin Death Trip" ein durchwachsenes, energiegeladenes und vor allem eingängiges Album, das sich in der sonst eher zweifelhaften Schwebe zwischen NeoMetal und Industrial Rock befindet.
Das Album ist jedem anzuraten, der auf elektronisch verstärkte Musik abfährt, die auch mal etwas härter sein kann. Durch Produktion, Komposition und Gesang einfach große Klasse.
Anspieltipps: Push It, Love Dump, I'm With Stupid, Sweat Of The Bud
- Redakteur:
- Michael Kulueke