STAUBKIND - Zu weit
Mehr über Staubkind
- Genre:
- Gothic
- Label:
- Fear Section
- Release:
- 12.10.2007
- Intro
- Abschied
- Erinnerung
- Zu weit
- Gestern
- November
- Wenn du schläfst
- Halt mich
- Wunderschön
- Letzter Tag
- Vergiss nicht
- Königin
- Als ich fortging
- Viel mehr Akustik
Wahrscheinlich bin in nicht der Richtige, dieses Album zu bewerten, da ich eigentlich kein großer Freund von deutschsprachiger Musik an sich bin und noch viel weniger ein Anhänger von Gothic-Pop-Metal. Sei's drum, da müsst ihr jetzt durch.
Wenden wir uns einleitend den staubigen Fakten zu: Die Kapelle STAUBKIND ist quasi das 2003 gegründete Soloprojekt des TERMINAL-CHOICE-Gitarristen Louis Manke. Ein Jahr nach der Bandgründung erschien der Erstling "Traumfänger", mit welchem man sich einen Namen in der Gothic-Szene erspielen konnte. Durch Auftritte - unter anderem auf dem WGT- gelang es STAUBKIND seinen Bekanntheitsgrad zu manifestieren und so liegt mir nun heuer das Nachfolgewerk zur Rezension vor.
Dreizehn Songs, eingeleitet von einem Intro bietet uns "Zu weit". Dreizehn Songs, in denen tief schürfende, melancholische Lyrik aus den Boxen tönt. Dargeboten von einer klaren Stimme, die mir viel zu emotionslos klingt. Vielleicht ist diese Sterilität gewollt, mir fehlt hier ganz klar die Authentizität, die bei solch emotionalen Texten Pflicht wäre. Und genau das gleiche Problem habe ich auch mit der Musik: völlig ohne Überraschungen serviert STAUBKIND ein Gothic-NDH-Gemisch, das in härteren Momenten nicht wirklich heftig wird und in besinnlichen Augenblicken nicht wirklich emotional. Vielleicht verstehe ich auch einfach nur nicht, worum es bei solcher Musik geht, aber selbst nach diversen Durchläufen überm Kopfhörer – ihr seht, ich will hier jedem gerecht werden – ist nichts hängen geblieben. Eher habe ich das Gefühl, mir eine halbe Flasche Meister Propper durch die Lauscher gejagt zu haben, so sauber und kantenfrei ist dieses klinisch abbaubare Hörvergnügen an mir vorbei gerauscht.
Da hilft auch Schützenhilfe von bekannten Namen leider nichts, denn die Zusammenarbeit mit Carsten Klatte von PROJECT PITCHFORK, die wir in den ruhigen Akustik-Nummern 'Vergiss nicht' und 'Wenn du schläfst' geboten bekommen, kann leider auch keine Lagerfeuer-Romantik entfachen. Und das, obwohl ich mich für Frauenstimmen begeistern kann und der zweite Song ein Duett mit der Schauspielerin Serena Gruß intoniert wird.
Ich würde gern positiveres über STAUBKIND schreiben, aber mir ist das alles zu kalt, steril und klinisch. Leichte Parallelen zu WOLFSHEIM lassen sich ausmachen, die ich allerdings – schon allein aufgrund des Gesanges mit Tiefgang – deutlich vorziehen würde. Völlig unverständlich ist für mich hingegen die Auflistung der Einflüsse von STAUBKIND: EVANESCENCE oder OOPMH! kann ich beim besten Willen nicht heraus hören.
Anspieltipps: Wunderschön; Wenn du schläfst; Königin
- Redakteur:
- Holger Andrae