STEEL ATTACK - Carpe DIEnd
Mehr über Steel Attack
- Genre:
- Melodic Progressive Power Metal
- Label:
- Massacre / Soulfood
- Release:
- 22.02.2008
- Carpe DIEnd
- The Evil In Me
- I Keep Falling!
- Holy Is Evil
- Perpetual Solitude
- For Whom I Bleed?
- Angles
- Entrance To Heaven Denied
- Crawl
- Never Again
- Beyond The Light
In sehr regelmäßigen Abständen veröffentlichten die Schweden von STEEL ATTACK bislang ihre Alben und auch mit ihrem sechsten Rundling "Carpe DIEnd" setzen die Jungs dieses Spielchen in der für die Band offenbar traditionellen Art fort. Zudem ist an der bisherigen Historie dieser Formation aber auch die Tatsache auffällig, dass bislang jeweils immer nur zwei Scheiben pro Label in Umlauf gebracht werden konnten. Soll heißen, auch der Wechsel von einem Businesspartner zum nächsten erfolgte in mehr oder weniger ähnlichen Zeitabständen. Dieser Umstand scheint nicht ganz von ungefähr zu kommen und geht wohl mit dem Fakt einher, dass STEEL ATTACK nach wie vor nicht wirklich bekannt werden konnten und der große Wurf bis heute ausgeblieben ist. Demnach könnte "Carpe DIEnd" auch schon wieder der Schlussakkord für die Kollaboration der Truppe mit Massacre Records gewesen sein, doch das Quintett hat zumindest ihr Bestmögliches getan, um dem entgegenzuwirken.
Ob "Carpe DIEnd" am Bekanntheitsgrad und Ruf der Formation wirklich etwas ändern wird können, wird sich erst weisen, allerdings sei sehr wohl angemerkt, dass STEEL ATTACK wesentlich mehr zu bieten haben, als man auf Grund des bisherigen Karriereverlaufes, zu dem wohl auch der nicht gerade klischeefreie Bandname seinen Beitrag geleistet hat, erwarten darf. Die Herrschaften haben sich von Mike Wead ein sattes und akzentuiertes Soundgewand stricken lassen und geben sich in Summe geradezu typisch schwedisch. Aber nicht nur deshalb fallen mir als Vergleich immer wieder NOCTURNAL RITES oder auch TAD MOROSE ein, auch die Klänge selbst wissen mit ähnlichen Trademarks zu glänzen wie viele ihrer Landsmänner.
Sehr heftige, schwere und nicht immer sofort gen Gehörgänge abzielende Riffs aus der Feder des momentan bei dieser Truppe aufgeigenden Duos John Allan und Simon Johansson (unter anderem auch bei MEMORY GARDEN an der Klampfe) prägen das Bild, allerdings konnten dezente und wohldosierte Keyboard-Passagen gut in das Gesamterscheinungsbild integriert werden. Nicht zuletzt dadurch benötigt es aber wohl einige Durchläufe, ehe man als Zuhörer mit dem Material der Formation vertraut ist. Von leichtgängiger Kost im Stile von HAMMERFALL und Konsorten sind STEEL ATTACK jedenfalls meilenweit entfernt.
Viel eher hält durch das präzise und immens druckvolle Spiel der Gitarren in Kombination mit der nicht minder beeindruckend agierenden Rhythmus-Abteilung Perter Moren (TAD MOROSE) und Johan Löfgren (LACK OF FAITH) ein Hauch von einst genial aufspielenden, aber leider auch Zeit ihrer Existenz verkanten Bands wie ABSTRAKT ALGEBRA oder FIFTH REASON Einzug in das Geschehen. Zudem lassen sich mitunter gar dezente Anleihen an SAVATAGE zur Zachary Stevens-Phase ausmachen, was auch an den sehr gefälligen Chorgesängen liegt, die den zwar auf hohem Niveau, aber wohl nicht mit einer ausreichend markanten Stimme gesegneten Sänger Ronny Hemlin (nebenbei auch bei LACK OF FAITH und PLANET STORM aktiv) bei seinem Vortrag unterstützen.
Erst nach einiger Zeit lassen sich Tracks wie 'The Evil In Me', das sich im Endeffekt doch noch als zwingender Ohrwurm entpuppt, die Schweden-Ramme 'Holy Is Evil', oder die Halbballade 'Entrance To Heaven Denied', in der zu Beginn herrlich arrangierte Streichinstrumente zum Einsatz kommen, als das erkennen, was sie in Wahrheit sind: wahre Schmankerl aus der Küche des nicht ganz so alltäglichen Heavy Metals nämlich - und auf der Speisekarte dieser stellt "Carpe DIEnd" ein sehr empfehlenswertes Menü dar.
Anspieltipps: The Evil In Me, Holy Is Evil, Entrance To Heaven Denied
- Redakteur:
- Walter Scheurer