STEEL PROPHET - The God Machine
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2019
Mehr über Steel Prophet
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Holy Roar Records(Soulfood)
- Release:
- 26.04.2019
- The God Machine
- Crucify
- Thrashed Relentlessly
- Dark Mask (Between Love And Hate)
- Damnation Calling
- Soulhunter
- Buried And Broken
- Lucifer - The Devil Inside
- Fight, Kill
- Life = Love = God Machine
Wie klingen die stählernen Propheten mit neuem Sänger?
Ein neues Album von STEEL PROPHET ist bei aller Vorfreude immer auch eine zwiespältige Angelegenheit. Dieses Mal ist es ein markanter Sängerwechsel, der mich etwas fragend zurücklässt. Rick Mythiasin ist für mich eng verknüpft mit dem Klang der stählernen Propheten und so bin ich bei der Verkündung seines Nachfolgers etwas irritiert. Ohne Frage ist Roberto Dimitris Liapakis ein toller Sänger und ohne Frage ist MYSTIC PROPHECY eine der eurpäischen Power-Metal-Bands, die am dichtesten an den US-amerikansichen Klangbildern entlang komponiert. Trotzdem bin ich im Vorfeld skeptisch.
Nun liegt "The God Machine" vor mir und ich bin nach dem ersten Durchlauf kaum schlauer als zuvor. Natürlich ist das sehr guter Heavy Metal, der auch gesanglich einwandfrei vorgetragen wird, aber es klingt nicht nach der Band, die auf dem Cover steht. Es klingt europäisch und dafür tönt es auch super, aber ist es das, was ich hören möchte, wenn ich Lust auf STEEL PROPHET habe? Das wird wohl erst der Langzeittest beantworten, denn aktuell ist die Scheibe relativ gerne zu Gast in meinem Abspielgerät.
Schon der titelgebende Opener ist für STEEL PROPHET-Verhältnis relativ gradlinig und eingängig, dabei aber auch ungewohnt hart und rifflastig. Mit diesem rohen Organ klingt das allerdings sehr amtlich und so ballert auch das anschließende 'Crucify' mit amtlicher Tempoüberschreitung durchs Wohnzimmer. Erst im ebenfalls sehr flotten 'Thrashed Relentlessly' kommen dann gewohnt wundervolle Gitarrenharmonien zum Vorschein und lassen diese Nummer schnell zu einem Favoriten werden. So darf ein melodischer STEEL PROPHET-Song gern klingen. Dass Herr Liapakis mit seiner variablen Stimme natürlich auch bei so einer Nummer eine ausgezeichnete Figur macht, muss ich kaum extra erwähnen, oder?
Im weiteren Verlauf wechseln sich die bereits genannten Spielarten recht ausgeglichen ab, was dazu führt, dass man aufgrund der ungewohnten Eingängigkeit einiger Songs schnell ein paar Ohrwürmer im Kopf hat. Einer davon hört auf den Namen 'Soul Hunter' und verfügt über eine sehr starke Gesangsmelodie. Erfreulicherweise vergessen die Jungs um Mastermind Kachinsky nicht, ausreichend Härte mitzuliefern. Seicht ist die Scheibe also zu keiner Sekunde. Nur ungewohnt gradlinig. Mit 'Buried And Broken' gibt es dann sogar noch eine ausgezeichnete Halbballade, die Gänsehaut erzeugt.
Klingt also alles nach einem erstklassigen Album, das obendrein noch textlich von einer coolen Konzeptstory abgerundet wird. Ist es eigentlich auch. Der Grund, weshalb unter diesem Review keine höhere Note steht, ist schlicht und einfach der im ersten Absatz erklärten Hörerwartung geschuldet. Vielleicht gebe ich in ein paar Monaten mehr Punkte, wenn ich meinen Frieden mit der neuen Ausrichtung gemacht habe. Da so ein Review aber immer eine Momentaufnahme ist, komme ich nicht über diese Note hinaus.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Holger Andrae