STEELWING - Lord Of The Wasteland
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über Steelwing
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm (edel)
- Release:
- 30.04.2010
- Enter The Wasteland
- Headhunter
- Roadkill...(Or Be Killed)
- Sentinel Hill
- The Illusion
- The Nightwatcher
- Under The Scavenger Sun
- Point Of Singularity
- Clash Of The Two Tribes
Nordisch metalling. Erneut sehr fein.
Eine weitere junge Band aus Skandinavien, die sich dem reinrassigen, altmodischen Heavy Metal verschrieben hat. Nach ENFORCER, IN SOLITUDE oder RAM beschreiten auch STEELWING den Pfad der Tugend und lassen ihre Gitarren nach traditioneller Spielweise aufheulen. Und genau wie bei den anderen Newcomern aus dieser Region geht das Quintett mit einer enormen Spielfreude und Energie zu Werke. Zwei fette Pluspunkte, die vielen modernen Vertretern aktuell gerade komplett fehlen. Unterstützt wird dies von einer saftigen Produktion, die druckvoll wirkt, ohne dabei steril zu klingen. Okay, der Bass könnte manchmal etwas prominenter in Szene gesetzt werden, aber das ist jetzt nichts, was das Hörvergnügen schmälert.
Ein weiteres Plus hört bei STEELWING auf den Namen Riley und sorgt für die gesangliche Umsetzung des zumeist recht flotten Materials. Eben jener Riley verfügt über eine angenehm klare Stimme, die auch in den hohen Lagen punktgenau landet. So überzeugt er zumindest mich spätestens im etwas getrageneren 'Sentinel Hill' mit einer großartigen Leistung. Aber auch musikalisch ist dieser erste Rundling mehr als amtlich. Da gibt es fröhliche NWoBHM-Zitate, aber auch US Metal-Einschübe. An einigen Stellen glaube ich sogar MERCYFUL- FATE-Parallelen wahr zu nehmen. Aber da mag mir das getrübte Altersohr einen Streich spielen. Warum ich so jubiliere, wenn eine Band so offensichtlich alte Helden zitiert? Nun, wer das mit so viel Esprit darbietet, der hat ganz einfach gewonnen. Und obendrein kombinieren die Schweden in ihren extrem kurzweiligen Nummern die einzelnen Elemente so gekonnt, dass interessante Mischungen entstehen. Da fällt es schwer wirkliche Highlights heraus zu picken.
Da wäre der extrem eingängige Hit 'Roadkill (Or Be Killed)' zu nennen, zu dem es auch ein feines Headbanger-Video gibt. Würde mich nicht wundern, wenn diese Nummer in ein paar Jahren ein Semi-Klassiker ist. Oder aber auch das oben bereits erwähnte längere 'Sentinel Hill', welches etwas gemäßigter aus den Boxen galoppiert, ohne dabei langweilig zu wirken. Auch die andere Komposition, die die sechs Minuten Länge überschreitet – 'Clash Of The Two Tribes' – zählt zu den herausragenden Titeln auf dem Album, was beweist, dass die junge Truppe auch nicht an der Herausforderung scheitert, über eine etwas längere Spielzeit einen Spannungsbogen zu komponieren. Dass liegt natürlich an der sehr guten Gitarrenarbeit beider Klampfer, die auf dem gesamten Album mit spritzigen Ideen aufwarten und jeden Freund von unserer Musik sehr gefallen müssten. Da die Jungs auf dem gerade zurückliegenden Keep-It-True-Festival auch eine sehr gute Figur machen konnten, haben wir es offensichtlich mit einem tollen Newcomer zu tun.
Anspieltipps: Roadkill (Or Be Killed); Sentinel Hill; Clash Of The Two Tribes; The Illusion
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae