STEINGRAB - Atlantis
Mehr über Steingrab
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.07.2019
- Hass
- Essenz
- Imperium
- Atlantis
- Regen
- Mörderin
- Dornröschens Schlaf
- (Intro) Soldat
- Soldat
- (Intro) Eden
- Eden
- Wurzeln
Reise in die Abgründe der menschlichen Seele ...
Gerade einmal etwas mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit das Ein-Mann-Projekt STEINGRAB mit dem Album "Mystik" auf diesen Seiten auf sich aufmerksam machen konnte und trotzdem steht dieser Tage nicht etwa der direkt Nachfolger zum eben erwähnten Langspieler in den Startlöchern. Stattdessen legte Mastermind Mahr bereits 2018 mit "Jahre nach der Pest" einen weitere schwarzmetallische Reise in die Abgründe der menschlichen Seele vor, die nun mit dem mittlerweile vierten Langspieler "Atlantis" ihre Fortsetzung findet.
Musikalisch ist das Projekt aus dem hessischen Darmstadt dabei inzwischen ganz klar in seiner eigenen Nische angekommen und zelebriert mehr als zehn Jahre nach der Gründung melodischen Black Metal, der vor allem von einer dichten und fast schon depressiven Atmosphäre lebt. Bereits das eröffnende 'Hass" zeigt, wo die Reise für die nächste knappe Stunde hingehen wird und entführt den Hörer mit schleppenden Drums, kreischenden Vocals und treibender Gitarrenarbeit in die dunkelsten Ecken der Psyche. So eindringlich Mahr es auch versteht, mit diesen Mitteln die Stimmung seiner Kompositionen zu transportieren, so limitiert präsentiert sich aber leider auch bedingt hierdurch die Dynamik der gesamten Platte. Mag die schleppen Schwarzmetall-Dampfwalze auf einen fünfminütigen Track hin gesehen sehr gut funktionieren, nutzt sich das musikalische Rezept auf die gesamte Spielzeit gesehen immer mehr ab und sorgt dafür, dass die Nutzung der Skip-Taste des Players zumindest von mir immer wieder in Betracht gezogen wird. Einziger Lichtblick in einer ansonsten eher gleichförmigen Darbietung sind daher die leider zu selten eingestreuten Experimente mit Piano und Streichern, die den atmosphärischen Klang-Kaskaden eine eigene Note verleihen und in Zukunft gerne noch mehr Platz im Songwriting einnehmen dürfen.
Dass "Atlantis" unter dem Strich trotzdem bei soliden sieben Punkten landet, ist zu großen Teilen der stimmungsvollen und herrlich spröden Produktion des Silberlings geschuldet, die hervorragend zum Songmaterial passt. Darüber hinaus muss ich objektiv anerkennen, dass STEINGRAB mit den depressiven Untertönen in der Interpretation des atmosphärischem Schwarzmetalls einfach nicht meinen persönlichen Geschmack trifft. Fans des Genres hingegen könnten an "Atlantis" definitv gefallen finden und sollten dem hessischen Ein-Mann-Projekt entsprechend mal ein Ohr schenken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs