STELLAR MASTER ELITE - II: Destructive Interference Generator
Mehr über Stellar Master Elite
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Exciter Records
- Release:
- 04.10.2013
- Prodigium
- Thoughtcrimes/Villain/Slave
- Beyond Light
- Pattern Of Perception
- Prison Planet
- The Mobius Strip
- Destructive Interference Generator
- Empty Shells Of Being
Starkes Zweitwerk mit Black'n'Roll, schwarzem Doom und Space Rock.
Zwei Jahre ist es her, dass diese junge Band aus Rheinland-Pfalz mit ihrer ersten Eigenproduktion einigen Staub aufwirbeln konnte, indem sie wie kaum eine zweite Truppe einen Sound repräsentierte, der den norwegischen Black Metal um die Jahrtausendwende in höchstem Maße prägte. Im Review zum Debüt sprach ich von der Moonfog-Ära, und genau dort ist STELLAR MASTER ELITE auch auf dem Zweitling "II: Destructive Interference Generator" zu verorten, allerdings nicht mehr ganz so eindeutig. Einige neue oder verstärkte Elemente im Klanggewand der Truppe grenzen sie nun ein wenig mehr von den Vorbildern ab, doch dazu gleich mehr, denn zunächst sei noch gesagt, dass die Trierer inzwischen für ihren grimmig-kalten Stil mit Exciter Records auch ein neu gegründetes Label gefunden haben, welches dem Album die Katalognummer "EXT-001" verpasste.
Das ist doch schon mal der verdiente Lohn für ein beeindruckendes Debüt, und bei den ersten Durchläufen des neuen Silberlings scheint zunächst alles so, als behielte man den Stil im Grunde bei. Nach einem sphärischen Synth-Intro folgt mit 'Thoughtcrimes/Villain/Slave' zunächst ein schleppender Groover im Stile von vornehmlich SATYRICON, KHOLD und 2000er-DARKTHRONE, bevor 'Beyond Light' einerseits verstärkt sphärisch-psychedelische Klangcollagen und Spoken-Word-Passagen einbringt, auf der anderen Seite im zähen, doomigen Riffing aber auch näher an CELTIC FROST rückt, bevor es im Mittelstück und nochmals zum Ende hin flirrend und rasend ausbricht. Doch diese bewährte Kante ist nicht alles, was uns die Band zurecht geschliffen hat.
Wenn uns danach nämlich 'Pattern Of Perception' einen rundum punkigen Drive um die Ohren prügelt, dann kreist natürlich die Matte und dann knacken die Wirbel ob der messerscharfen Generalpausen - ja, so klingt dann wohl ein Volltreffer. Beim Titelstück verschafft sich die Band als Kontrast dann aber einige Luft im Kampf gegen den denkbaren Vorwurf, die großen Vorbilder zu wörtlich zu zitieren. Hier bedient man sich nämlich ausführlicher melodischer Leadsegmente, die man so von den Protagonisten dieses Sounds nicht kannte. Auch 'Prison Planet' bedient die doomig-atmosphärische Spielart des Black Metal, während sich 'The Mobius Strip' zwar ähnlich kalt und entrückt präsentiert, aber wieder näher am stilistischen Gefüge steht, das man mit dem Namen STELLAR MASTER ELITE bereits verbindet. Der Elfminüter 'Destructive Interference Generator' setzt dem noch eins drauf und präsentiert einen finsteren Hassbrocken, den man grob als Mischung aus Black Metal und Funeral Doom beschreiben könnte, hat er doch durchaus sakral wirkende Momente, die wie der Widerhall der hohen Gewölbe einer gotischen Kathedrale wirken. Die Riffs und Leads sind hier sehr heavy, wuchtig und prozessionsartig getragen. Zum Abschluss brettert dann das kurze 'Empty Shells Of Being' nochmals bewährt grimmig black'n'rollig aus dem Raum, ohne dabei die abgedrehte, atmosphärische Note zu verleugnen, welche die Band auf dem ganze Album ausmacht. Selbst der kleine Techno-Einschub stört da nicht.
Auch wenn mir der etwas roher klingende Sound des Erstlings und die etwas höhere Dichte an grimmigen Rock-Nummern fast noch besser gefallen hat, bestätigt die Band mit ihrem Folgerundling den sehr guten Eindruck des Vorgängers und hat auf der anderen Seite sogar noch an Eigenständigkeit gewonnen. Gerade durch die Zunahme der Space-Rock- und Doom-Elemente und der singenden Leadgitarre hat sich das Trierer Gespann ein wenig mehr eigenen Charakter verliehen, wodurch das neue Werk nicht mehr ganz so nah an den Moonfog-Vorbildern entlang schrammt. Die Einflüsse sind jedoch nach wie vor klar erkennbar, und die schon vom Debüt angesprochene Zielgruppe sollte STELLAR MASTER ELITE nach wie vor auf dem Plan haben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle