STICKY BOYS - Make Art
Mehr über Sticky Boys
- Genre:
- Dirty Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Listenable/Soulfood
- Release:
- 03.10.2014
- Mary Christmas
- Party Time
- High Power Thunder
- Love On The Line
- Uncle Rock
- Bad Reputation
- The Future In Your Hands
- Mrs Psycho
- The Game Is Over
- Juicy Lucy
- Make Art
Medizin für dunkle Jahreszeiten!
Man muss Alben wie "Make Art" einfach dankbar sein. Das Review zum zweiten Langspieler der Franzosen STICKY BOYS schreibt sich quasi von ganz allein. Dabei bedarf es auch nicht vieler Worte, um die elf Stücke auf den Punkt zu bringen.
Von der ersten bis zur letzten Nummer versucht das Trio erst gar nicht, dem Hörer verkopfte Songstrukturen, progressive Elemente oder versetzte Polyrhythmiken unterzujubeln. Vielmehr wird bereits nach wenigen Sekunden klar, auf welchen 38minütigen Kurztripp man hier mitgenommen wird. Es regiert die straighte Rock'N'Roll-Keule, die ohne Schnörkel, auch ohne Scheu und Scham, ordentlich und reichlich in hard- und punkrockenden Gefilden wildert und dabei keine Gefangen macht. In der Vergangenheit hatte ich mit französischen Kapellen immer wieder das Problem, dass bei dem Versuch, besonders originell zu klingen, die Linie verloren ging und man als Hörer sich nicht im Klaren war, worauf die Band eigentlich hinaus will. Die STICKY BOBYS machen diesbezüglich ihrem Namen alle Ehre und verzichten darauf, möglichst originell zu klingen - konsequent kleben die Jungs Song für Song an ihrer eingeschlagenen Rotzrock-Spur fest, ohne sich auch nur einmal die Nase zu putzen. On top - man glaubt es kaum, die Scheibe strahlt dabei auch noch eine erfrischende Kurzweiligkeit aus, die irgendwie Lust auf mehr macht.
Und damit zum Schluss das arme Phrasenschwein nicht gänzlich verhungert noch etwas Futter für selbiges: Das Rad wird auf "Make Art" ganz sicher nicht neu erfunden, und ob die STICKY BOYS mit dem Album ein Kunstwerk erschaffen haben, wie uns der Titel weismachen will oder sich meine eingangs erwähnte Dankbarkeit vielleicht sogar doch noch in grenzenlose Liebe verwandelt, kann ich (noch) nicht abschließend sagen, aber ohne Zweifel verbreitet "Make Art" eine sehr, sehr große und fette Portion guter Laune. Meiner Meinung nach genau das richtige musikalische Hausmittelchen für kommende triste Herbst- und Winterabende, um gemeinsam mit dem Phrasenschwein auf dem Wohnzimmertisch die Sau rauszulassen, ein paar Gehopfte zu köpfen und abrockend und -hottend dem bösen Winterspeck entgegenzuwirken. Prost und viel Spaß dabei!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Oliver Kast