STILLBORN - Nocturnals
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2017
Mehr über Stillborn
- Genre:
- Gothic / Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Black Lodge / Sound Pollution
- Release:
- 27.10.2017
- 1917
- Dresden
- Oblivion Reloaded
- The Animal Within
- They Forgive Nothing
- Lorelei
- Maaemo
- Fata Morgana
- Anathema
- The Walking Dead
Gelungenes Comeback-Album der schwedischen Gothic/Doom-Legende!
Die auf den ersten drei Scheiben "Necrospirituals" (1989), "The Permanent Solution" (1991) und "State Of Disconnection" (1992) enthaltene Mixtur aus epischem Doom, Dark und Gothic Metal brachte STILLBORN einen verdammt guten Ruf ein, der die Formation sehr einflussreich in dieser Nische werden sollte.
Selbst Größen wie PARADISE LOST und ENTOMBED zollten den Schweden in Form von Cover-Versionen Tribut, der große Durchbruch für STILLBORN sollte aber leider dennoch ausbleiben und das Kapitel 1996 geschlossen werden. Vor gut zwei Jahren waren dann zum ersten mal Gerüchte zu vernehmen, dass sich die Originalbesetzung (Ingemar Henning (gt.), Peter Asp (dr.), Kari Hokkanen (b,v) und Erik Sandquist (gt.)) wieder zusammengefunden hätte, um einen Neustart zu wagen. Die Fans schöpften zu Recht Hoffnung, denn die Meldungen verdichteten sich schon bald und das Comeback schien beschlossene Sache.
Der Gedanke daran scheint das ohnehin keineswegs untätige Quartett (Drummer Peter etwa ist mit BOMBUS durchaus erfolgreich, während Erik in Dänemark einen Laden betreibt und zudem als Präsident der dänischen TURBOJUGEND fungiert) tatsächlich gehörig motiviert zu haben, weshalb es nach der vor wenigen Wochen erst veröffentlichten Vorab-Single 'Lorelei' nun also den vierten Longplayer in der Band-History zu hören gibt.
Insgesamt zehn Tracks umfasst "Nocturnals", wobei das von Henrik Stendahl im Studio "Juicy Halftone" in Kopenhagen in Kooperation mit der Band entstandene Klangbild auf Anhieb seine Macher erkennen lässt. Man kann sogar durchaus sagen, STILLBORN macht exakt dort weiter, wo in den 90er aufgehört wurde, schließlich gibt es keinerlei Experimente oder sonstigen Schnick-Schnack, sondern ausnahmslos Songs, die für die Band typisch sind.
Zwar kommt der Gesang von Kari etwas rauer als früher daher, an Charisma hat der gute Mann aber nichts eingebüßt und auch die lyrischen Ergüsse kommen bei aller vertonter Tristesse immer wieder mit einem Augenzwinkern rüber. Nicht zuletzt deshalb lässt STILLBORN auch immer wieder an JACK FROST denken, auch wenn das Sverige-Quartett einmal mehr die höhere Hit-Dichte an den Start bringt als die Österreicher auf ihrem letzten Dreher.
Neben dem vorab veröffentlichten amtlichen Ohrwurm 'Lorelei' suchen sich vor allem 'Dresden', das verhältnismäßig harsche 'They Forgive Nothing' sowie das mit dezenter SENTENCED-Schlagseite ausgestatte 'The Walking Dead' am schnellsten den Weg ins Langzeitgedächtnis.
Ein überaus gelungenes Comebackalbum, das jetzt schon Vorfreude auf die für 2018 angerkündigte Tournee macht!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer