STONE AXE - Stay Of Execution
Mehr über Stone Axe
- Genre:
- Blues / Classic / Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 18.03.2022
- Fell On Deaf Ears
- Lady Switchblade
- Sweet Sweet Time
- Deep Blue
- Metal Damage
- For All Who Fly
- King Of Everything
- The Last Setting Sun
Ehrlicher Classic Rock aus den Staaten.
Was STONE AXE aus Port Orchard, Washington, mit dem Album "Stay Of Execution" an Material veröffentlicht, ist nicht wirklich neu im Sinne aktueller Aufnahmen, denn alle acht Stücke wurden zwischen 2008 und 2011 aufgenommen. Die aktive Phase der Band, die sich auch in Veröffentlichungen niederschlug, endete bereits im Jahr 2012. Es liegen zwei reguläre Alben, einige Singles und Splits sowie ein Mini- und ein Live-Album vor. Die ersten sieben Stücke wurden vom Kernduo Tony Read (alle Instrumente) und Dru Brinkerhoff (Gesang) eingespielt, während auf dem letzten Track zusätzlich noch die zwei weiteren Mitglieder der Live-Band zu hören sind.
Schon der schnelle Opener 'Fell On Deaf Ears' zeigt, dass hier reduzierter, schnörkelloser und erdiger Classic Rock mit ausgeprägter Blues- und Southern-Rock-Grundierung zelebriert wird. Die im Promotext genannten Referenzen (THIN LIZZY, FREE, CREAM, FOGHAT, AC/DC) höre ich nicht unbedingt heraus. Eher fühlt man sich ein wenig an frühe WHITESNAKE und DEEP PURPLE erinnert, die ja auch sehr stark vom Blues beeinflusst sind. Überhaupt lässt die Stimme von Dru Brinkerhoff gelegentlich an David Coverdale denken. Allerdings klingt STONE AXE deutlich amerikanischer als alle genannten Kapellen. Die Gesangslinien von 'Deep Blue' und die Atmosphäre lassen eine gewisse Nähe zu 'Planet Caravan' von BLACK SABBATH erkennen - übrigens ein sträflich unterschätzter Song. Gitarre und sanfte Hammondorgel erzeugen ein Gefühl der Entrücktheit, was dieses Stück zu einem Höhepunkt von "Stay Of Execution" macht. Riffing und Gesang ergänzen sich zuweilen perfekt ('Lady Switchblade, 'For All Who Fly'). Selbst ein simpler Stampfer wie 'Metal Damage' überzeugt durch den ausdrucksstarken Gesang. Lediglich 'King Of Everything' ist für meinen Geschmack etwas reizlos geraten. Das abschließende 'The Last Setting Sun' hat eine tolle Hammondorgel, welche die Grundstimmung prägt, bevor der Gesang noch einmal die Gefühlsskala von melancholisch bis verzweifelt durchläuft. Dru Brinkerhoff steht hier Ronnie James Dio kaum nach. Die Gitarre hat durch ihre Knarzigkeit etwas Zerstörerisches, bis die Streicher schließlich wieder mit der Apokalypse versöhnen.
Das Album ist knochentrocken produziert. Es ist aber angenehm, dass "Stay Of Execution" nicht überladen wirkt. Innovation findet wenn überhaupt nur im Detail statt; stattdessen wird die ehrwürdige Tradition des Classic Rock der Siebziger in den Vordergrund gerückt. Besonders die ruhigen Passagen werden mit viel Gefühl dargeboten. Die Musiker verstehen ihr Handwerk! Auch Stoner-Fans, die auch mal ohne aufgetürmte Riffwände auskommen können, sollten durchaus ein Ohr riskieren.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jens Wilkens