STONE SOUR - House Of Gold And Bones, Part I
Mehr über Stone Sour
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Roadrunner (Warner)
- Release:
- 19.10.2012
- Gone Sovereign
- Absolute Zero
- A Rumor Of Skin
- The Travellers, Part I
- Tired
- RU 486
- My Name Is Allen
- Tacitum
- Influence Of A Drowsy God
- The Travellers, Part II
- Last Of The Real
Hohe Erwartungen erfüllt. Höhere Erwartungen aufgebaut.
STONE SOUR hat sich bei mir allerspätestens mit "Audio Secrecy" in der Riege der favorisierten modernen Bands, die irgendwo zwischen Alternative Rock und Modern Metal anzusiedeln sind, platziert. War das energische Debüt noch ein wenig Stil- und Persönlichkeitssuche, war das abwechslungsreiche "Come What(ever) May" die Blaupause dessen, was man im oben genannten Spannungsfeld erwarten darf, während "Audio Secrecy" durch eine hohe Reife und großes Melodieverständnis überzeugte. Man könnte auch sagen, die Band ist erwachsener und damit ruhiger geworden, aber im Grunde wurden nur die vokalen Stärken von Corey Taylor in den Vordergrund gerückt.
Doch wer bei "House Of Gold & Bones, Part I" erwartet, dass die Herren die Aggressivität noch ein Stück mehr verliert, sieht sich schon beim brettharten Einstiegsdoppel 'Gone Sovereign' und 'Absolute Zero' getäuscht. Die Gitarren braten, spielen sogar das ein oder andere Metalsoli, zudem holt Corey auch wieder seine aggressive Singstimme heraus und hat dennoch fantastische Gesanglinien im Köcher. Der energische Einstieg ist mehr als gelungen.
Aber natürlich wird jetzt "House Of Gold & Bones, Part I" nicht ein pures, knallhartes Werk. Vielmehr lotet STONE SOUR die Extreme noch mehr aus als zuletzt. Das mit Akustikgitarre und Streichern unterlegte 'The Travelers, Part I' und vor allem 'Taciturn' dürften die leisesten und sanftesten Töne sein, die man bisher von der Band hören durfte, während auf der anderen Seite 'RU 486' die vielleicht härteste Nummer im Bandkatalog ist und man mit 'Influence Of A Drowsy God' den eindringlichste und epischsten Song der Karriere vorstellt. Corey beweist bei diesen Songs seine extreme Variabilität. Der Mann hat einfach sowohl ein unglaubliches Gefühl in den Stimmbändern, als auch eine echte Metalllegierung bis hin zu den wüteden Extremen. Eine Art moderner John Bush (ARMORED SAINT). Und da das der beste Sänger der Welt ist, könnte ich wohl kaum ein größeres Kompliment machen.
Ein solches geht aber auch wieder einmal an Josh Rand und Jim Root, die mit ihrem variantenreichen Spiel die große Bandbreite im STONE SOUR-Sound erst möglich machen. Die Riffs von 'Gone Sovereign' oder 'RU 486' überzeugen ebenso wie die Soli in 'My Name Is Allen'. Sehr stark.
Das Konzept hinter "House Of Gold & Bones, Part I", das im Frühjahr des nächsten Jahres mit dem zweiten Teil vervollständigt werden soll, handelt von einem jungen Mann, der Entscheidungen treffen muss. Mann oder Jugendlicher? Wütend oder gelassen? Verantwortungsbewusst oder gleichgültig? Dass dies zu großen Teilen autobiographisch ist, merkt man schon an der Leidenschaft, mit der hier musiziert wird.
Ganz klar, STONE SOUR hat mit diesem ersten Teil des Konzeptwerks turmhohe Erwartungen für den zweiten Teil geweckt, denn nach diesem bärenstarken Auftakt, sollte das vollständige Werk dann der Karriere der Band die Krone aufsetzen. Mindestens.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk