STONE SOUR - Stone Sour
Mehr über Stone Sour
- Genre:
- Alternative/Independent
- Label:
- Roadrunner
- Release:
- 26.08.2002
- Get Inside
- Orchids
- Cold Reader
- Blotter
- Choose
- Monolith
- Inhale
- Bother
- Blue Study
- Take A Number
- Idle Hands
- Tumult
- Omega
Es fällt schwer, die musikalische Bandbreite einer Band wie STONE SOUR in Worte zu fassen. Die Musik weist viele verschiedene Elemente auf, ist nicht auf einen bestimmten Stil festzulegen. So ist die Beschreibung "Alternative/ Independent" zu verstehen.
Es kann zur Beschreibung dieser Musik hilfreich sein, sich die Geschichte der Band vor Augen zu halten: Die Band wurde 1992 von Corey Taylor (Gesang) und Joel Ekman (Schlagzeug) gegründet und legte sich schon damals nicht wirklich auf einen Musikstil fest. Der einzige Anspruch bestand darin, "einfach gute Songs zu schreiben." Nach Bassist Shawn Economaki stieß im Jahr 1995 Gitarrist Jim Root zur Band. Die Band wurde jedoch 1997/1998 auf Eis gelegt, als Taylor und Root zu SLIPKNOT wechselten.
Erst zu Beginn des neuen Jahrtausends kam wieder Leben in das Projekt, als ein alter Freund Corey Taylors, Josh Rand, ersterem einige seiner melodielastigen Songs präsentierte. Angetan von der Idee, auch melodischere Lieder als bei SLIPKNOT singen zu können, belebte Taylor die Band STONE SOUR gemeinsam mit Rand und den alten Bandmitgliedern wieder. Zehn Jahre nach Gründung der Band und sechs Jahre nach dem letzten gemeinsamen Auftritt liegt nun also das neue Album auf dem Tisch.
Wie gesagt, ein eindeutiger Stil lässt sich auf "Stone Sour" nicht ausmachen: Das Album beginnt mit dem Kracher "Get Inside", einem sehr thrashigen Titel, der noch am ehesten (und vor allem auch als einziger) mit der Musik von SLIPKNOT verglichen werden kann. Dann jedoch kippt das Album - und das ist ganz und gar nicht negativ gemeint - eher in Richtung Alternative. Und während sich so viele Bands (vergeblich) damit abmühen, gute Alternative-Mucke zu machen, liefern SLIPKNOT-Mitglieder (!) und ein paar alte Freunde quasi ganz nebenbei ein paar richtig schöne Alternative-Hymnen ab (und hierbei sei angemerkt, dass ich nicht unbedingt zu den SLIPKNOT-Fans gehöre). Gemischt wird das ganze mit einigen für die Musikrichtung untypisch harten Elementen, die die Sache innovativ und abwechslungsreich klingen lassen. Zu Songs wie "Inhale" und der Ballade "Bother" (bekannt aus dem "Spiderman"-Soundtrack) lässt sich somit eigentlich nur Folgendes sagen: Den oben beschriebenen Anspruch, ohne Festlegung auf einen Musikstil "einfach gute Musik" zu schreiben erfüllen STONE SOUR in einer Weise, wie man es bei einem eigentlichen Side-Project selten, wirklich ganz selten erlebt.
Fazit: Mehr davon! Das Cover ist Sch..., ansonsten stimmt an dem Album alles. Diese Scheibe macht unheimlich Spaß und enthält Songs, die man sich von Herzen in der Alternative-Disco wünscht. Und die Erfolgsaussichten sind auch nicht schlecht: Die Scheibe dürfte zum einen Fans von Alternative und melodischem Hard Rock das Herz aufgehen lassen, zum anderen natürlich auch das Interesse von SLIPKNOT-Fans wecken - zumal auch ein dritter SLIPKNOT-Mitstreiter, Sid Wilson, an einigen der Songs mitgewirkt hat. Gut so. Denn so bleibt zu hoffen, dass STONE SOUR weiterbestehen bleiben und uns weiter mit solchen CDs erfreuen. Klare Kaufempfehlung.
Anspieltipps: Get Inside, Blotter, Inhale, Bother, Take A Number
- Redakteur:
- Mathias Kempf