STONE, AL - Boundaries
Mehr über Stone, Al
- Genre:
- Alternative / Rock / Blues
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cozmicmate Music
- Release:
- 23.01.2023
- The River
- Stitches
- Damn Heart
- Uninvited
- Those Days
- Cosmic Mate
- Leave The Light On
- Phony
- Wild Child
- Boundaries
- Through The Haze
Tolle Songs im Spannungsfeld zwischen Rock, Blues und Alternative.
Die Sängerin und Gitarristin AL STONE aus dem schönen Lahnau ist schon seit über zwei Dekaden im hiesigen Musikzirkus unterwegs. Stand sie anfänglich noch mit der Alternative-Rockband SYREN auf der Bühne, ist die Musikerin nach einer zwischenzeitlichen Schaffenspause seit dem Jahr 2020 und dem Debüt "Dark Country" als Solokünstlerin unterwegs. Knappe drei Jahre später steht mit "Boundaries" nun das zweite Langeisen in den Startlöchern, mit dem Al den auf dem Erstling eingeschlagenen Weg konsequent weitergeht und das erneut in Eigenregie auf dem eigens gegründeten Label Cozmicmate Music erscheint.
Musikalisch hat sich die Frau mit der rauchigen Rockstimme nach ihrer zwischenzeitlichen Auszeit selbst ein Stück weit neu erfunden, denn auch wenn der Alternative Rock der Neunziger noch immer ein wichtiger Teil der elf Nummern ist, wird der Silberling insgesamt auch vom Blues und klassischen Rock der Siebziger geprägt. Fügt man noch eine Prise Country und die Coolness des Southern Rocks hinzu, dann hat man schon eine ganz gute Vorstellung davon, in welchem musikalischen Fahrwasser "Boundaries" schippert. Gepaart mit einem hervorragenden Gespür für einprägsame Melodien und einer unheimlich wandelbaren Stimme hat Al damit alles im Gepäck, um eine wirklich überzeugende Platte abzuliefern.
Dass ihr das auch gelingt, beweist schon der Opener 'The River', der zwar verhalten beginnt, sich aber zum Refrain hin zu einem treibenden Rocker entwickelt und mir sofort einen dauerhaften Ohrwurm einpflanzt. Die Stimme der Frontfrau erinnert mich dabei teilweise an Beth Hart, während andere Passagen sogar an FLEETWOOD MAC-Legende Stevie Nicks denken lassen. 'Stitches' lässt dagegen schon deutlich mehr die Alternative-Rock-Wurzeln durchschimmern und hätte in den späten Neunzigern sogar ein kleiner Radio-Hit werden können. Teilweise kommen mir angesichts der Gitarrenarbeit sogar THE CRANBERRIES in den Sinn. Spätestens wenn 'Damn Heart' dann eher verschwörerisch und bluesig-groovig in den Strophen zu Werke geht, um sich im Refrain doch wieder zum coolen Rocker aufzuschwingen, sollte man bemerkt haben, dass wir es hier mit einem wirklich starken Album zu tun haben, das ich in dieser Form wirklich nicht erwartet hätte.
Doch der Highlight-Reigen ist damit noch lange nicht beendet: Auch das primär akustisch vorgetragene 'Uninvited', das deutlich Blues-Luft atmende 'Cosmic Mate' und die US-Rock-Hymne 'Those Days', die dank des spröden Sounds einer Fender Telecaster sogar dezente BRUCE SPRINGSTEEN-Vibes versprüht, überzeugen mich restlos und konvertieren mich noch vor der Halbzeit der Platte zum echten Fan der Hessin. Ja, im Anschluss erreichen nicht mehr alle Songs die kompositorischen Höhen der eröffnenden Minuten, doch 'Through The Haze' und auch 'Wild Child' markieren weitere Höhepunkte, die wieder einmal von toller Gitarrenarbeit und Als herrlich herber Stimme garniert werden.
Ihr ahnt es angesichts meiner Ausführungen sicher schon: Wenn ihr mit dem Alternative Rock der späten Neunziger groß geworden seid und auch noch ein Faible für Blues und klassischen (Hard) Rock habt, sollte für euch kein Weg an "Boundaries" vorbeiführen. Ich jedenfalls bin extrem froh, dass mir diese Platte durch puren Zufall zwischen den vielen Platten, die bei POWERMETAL.de eintrudeln, aufgefallen ist und werde mir auch einen der Tourstopps im Kalender notieren, denn ich glaube, dass das Material des zweiten Langdrehers auch auf der Bühne wunderbar funktionieren wird.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs