STONEHEAD (GER) - Inner Demons
Mehr über Stonehead (Ger)
- Genre:
- Stoner / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.09.2016
- The End
- Mama Always Told Me
- Men of Retribution
- Numb
- The Flame Burns Again
- One Life
- The Light Did Not Shine
- The Last Drink
- Dance Of Death
- Hot Rod Song
Gewöhnungsbedürftig, aber gelungen.
Nicht zuletzt durch Live-Shows im Vorprogramm von Größen wie CROWBAR oder ORANGE GOBLIN konnte sich STONEHEAD längst einen guten Namen machen. Aber auch die bisherigen Veröffentlichungen der Dresdener fanden Anklang, weshalb die Truppe inzwischen auf ein beeindruckendes Gefolge blicken kann.
Der nun vorliegende, zweite Longplayer wird diesen Trend locker fortsetzen können, zumal das Quartett auf "Inner Demons" ein Gebräu aufzutischen versteht, das in seiner Gesamtheit vor allem durch seine Diversität überzeugt, auch wenn es einer gewissen Eingewöhnungsphase bedarf, um sich wohlzufühlen. Gewöhnungsbedürftig ist aber keineswegs die Musik selbst, sondern vielmehr die Herangehensweise von STONEHEAD.
Einen Album-Opener 'The End' zu nennen, kann man ja als Ironie durchgehen lassen, damit aber zugleich vom Hörer gut zwölf Minuten Aufmerksamkeit zu verlangen, zeugt jedoch von Mut und gehörigem Selbstbewusstsein. So etwas kann nämlich durchaus auch verursachen, dass so mancher Zeitgenosse vorschnell das Interesse an STONEHEAD verliert.
Selbst schuld, kann man da nur sagen, denn die Nummer erweist sich als überaus kurzweilig und weiß vor allem durch ihre Atmosphäre zu gefallen, die auf einem locker-lässigen Blues-Unterbau ausgebreitet wird. Keine Ahnung, aus welchen Beweggründen dieses Epos an den Anfang gestellt wurde, Tatsache ist jedenfalls, dass die folgenden zehn Tracks wesentlich kürzer ausgefallen sind. Und das, obwohl das Vortragstempo in Folge mehrfach unterschritten wird und STONEHEAD unter Beweis stellt, dass Doom und Stoner Rock aus dem Effeff beherrscht und auf intensive Manier dargeboten werden.
Aber auch abgefahrenen Space und Psychedelic Rock, satte Desert-Rock-Riffs sowie Heavy Rock in typsicher 70er Machart gibt es zu hören. Von letzterem lebt unter anderem der cool-groovende Ohrwurm 'The Last Drink', der vermuten lässt, dass sich Sänger Nobbi während der Aufnahmen das eine oder andere Getränk genehmigt hat. Derart "authentisch" versoffen klingt sein Vortrag ansonsten nämlich nicht.
Im Gegenteil, der Kerl versteht sein raues Timbre akzentuiert einzusetzen und kann mit seiner dezent rauchigen Stimme sowie seiner professionellen Darbietung für ein hohes Maß an Eigenständigkeit sorgen. Für eben diese muss man STONEHEAD generell Tribut zollen, nicht zuletzt auf Grund ihrer eigensinnig anmutenden, jedoch durchwegs überzeugenden Vielschichtigkeit. Respekt!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer