STORMWITCH - Tales Of Terror
Mehr über Stormwitch
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Battle Cry Records
- Release:
- 06.12.2004
- Point Of No Return
- Hell's Still Alive
- Masque Of The Red Death
- Arabian Nights
- Sword Of Saigon
- Trust In The Fire
- Night Stalker
- Lost Legions
- When The Bat Bites
- Arabian Nights (Live)
- Bloodsucker (Live)
- Evil Omen (Live)
- White Saints In Hell (Live)
Die Geschichte von STORMWITCH beginnt, als die drei Freunde Harald Spengler (Gitarre), Stefan Kauffmann (Gitarre) und Andy Mück (Gesang) beschließen, eine Heavy-Metal-Band zu gründen. Die passenden Mitstreiter sind schnell gefunden und STORMWITCH spielen auf unzähligen Feten in Jugendzentren und kleinen Clubs. Die Fan-Gemeinde wächst daraufhin immer weiter und die Nachfragen nach einem Tonträger werden lauter.
1984 ist es dann so weit und STORMWITCH nehmen ihr Debüt-Album "Walpurgis Night" auf. Mit Songs wie dem Titeltrack 'Walpurgis Night', dem finsteren 'Priest Of Evil' oder dem melodischen 'Skull And Crossbones' haben die Schwaben schon hier Klassiker am Start, die aus der STORMWITCH-Historie nicht mehr wegzudenken sind.
Trotz der vermehrten Live-Aktivitäten erscheint bereits ein Jahr später das zweite Album "Tales Of Terror", und für viele Fans gilt dieses Werk als legendär. Möglicherweise wurde der Kult um diese Scheibe dadurch forciert, weil das Masterband bei einem Brand zerstört wurde, und so weder Nachpressungen noch CDs möglich waren. Dementsprechend begehrt ist das Album seit vielen Jahren, und zahllose Fans mussten auf Songs wie 'When The Bat Bites', 'Night Stalker' oder 'Lost Legions' verzichten. - Nun sind seit der Veröffentlichung von "Tales Of Terror" fast 20 Jahre vergangen, und endlich findet sich mit Battle Cry Records ein Label, das diesen Klassiker - ebenso wie den Vorgänger "Walpurgis Night" und den Nachfolger "Stronger Than Heaven" - wieder ausgräbt und in einer remasterten Version der breiten Metal-Öffentlichkeit zugänglich macht ...
"Tales Of Terror" beginnt zunächst mit mehrstimmigen Chören, die abrupt durch Screams unterbrochen werden, sodass es mit 'Point Of No Return' richtig losgehen kann. Der Song wird auf der einen Seite vor allem von scharfen Gitarrenriffs dominiert, auf der anderen Seite steht aber auch der recht hohe Gesang von Andy im Vordergrund, sodass die Melodie hier keinesfalls zu kurz kommt. Insbesondere der Chorus bleibt schnell im Ohr hängen, aber das war ja schon immer ein Markenzeichen von STORMWITCH.
Nachdem die Rhythmussektion um Ronny Gleisberg (Bass) und Peter Langer (Schlagzeug) beim Opener etwas zurückstehen musste, dürfen sich die beiden zu Beginn von 'Hell's Still Alive' in Szene setzen, ehe auch die übrigen Sturmhexen wieder ins Geschehen eingreifen und ebenfalls zu gefallen wissen.
'Masque Of The Red Death' beginnt zunächst sehr ruhig, und auch sonst bleibt dieser Song über weite Strecken tempomäßig recht verhalten. Erst gegen Ende nehmen STORMWITCH erneut ordentlich Fahrt auf - angetrieben durch die zackigen Gitarrenriffs von Harald und Stefan.
Bei 'Arabian Nights' wird das Tempo hochgehalten, und vor allem in den Strophenteilen wird die Heaviness groß geschrieben. Die melodische Komponente bleibt dennoch nicht auf der Strecke und kommt vor allem in dem supereingängigen Chorus voll zum Tragen. (Dass im Instrumentalteil arabische Klänge eingebaut wurden, ist bei einem solchen Songtitel fast schon klar, oder?)
Mit 'Sword Of Saigon' folgt anschließend vielleicht das Highlight des Albums. Dieser Song beginnt zunächst mit einem gesprochenen Teil, der sogleich für einen epischen Charakter sorgt, bevor wieder der Ton die Musik macht. Mit zielsicheren Gitarrenriffs verfügt 'Sword Of Saigon' über ausreichend Härte und Power; das Stück bleibt trotzdem aber immer äußerst melodisch und eingängig, und gerade der Chorus ist absolut ohrwurmig.
Auch 'Trust In The Fire' kann man eine gewisse Eingängigkeit nicht absprechen. In diesem Fall liegt das aber weniger an der Melodieführung, sondern eher am leicht stampfenden Rhythmus und dem dazu passenden schweren Grundriff - stimuliert hervorragend die Nackenmuskulatur.
Nach diesen beiden Ausflügen in eher midtempomäßige Gefilde gehen STORMWITCH bei 'Night Stalker' wieder ziemlich flott zu Werke und bleiben den Beweis nicht schuldig, dass sie sich auch im härteren Bereich durchaus wohl fühlen.
Auch 'Lost Legions' drückt ganz gewaltig aus den Boxen und kann sich über mangelnde Heaviness nicht beklagen, obwohl die Gitarrenriffs gemächlicher, aber deswegen keineswegs kraftloser daherkommen. Im Vergleich zu den vorhergehenden Songs singt Andy hier noch eine Stufe höher, bewegt sich aber trotzdem noch im schmerzfreien Bereich.
Für den Schluss haben sich STORMWITCH ein richtiges Schmankerl aufgehoben, nämlich 'When The Bat Bites'. Die Schwaben agieren hier wieder einmal recht flott, und nicht einmal zum Refrain hin wird das Tempo großartig herausgenommen. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass dieser untergeht - im Gegenteil. Da er kurz und prägnant ausgefallen ist, verfehlt er seine Wirkung nicht.
Neben diesen neun Songs des regulären "Tales Of Terror"-Albums haben Battle Cry Records auch noch vier Bonustracks auf den Silberling gebannt. Dabei handelt es sich ausnahmslos um Live-Aufnahmen, doch da nur 'Arabian Nights' bislang als Studiotrack veröffentlicht wurde, bieten diese Stücke trotzdem einen richtigen Mehrwert. Qualitativ fallen auch die Midtemponummer 'Bloodsucker', das flotte 'Evil Omen' und das weitgehend recht ruhige 'White Saints In Hell' im Vergleich zu den übrigen Songs nicht ab. Nur die Soundqualität lässt doch sehr zu wünschen übrig, aber da es sich um Aufnahmen aus den Achtzigerjahren handelt, ist diese Tatsache nicht weiter verwunderlich.
Da der Re-Release von "Tales Of Terror" darüber hinaus mit dem Originalcover, mit sämtlichen Texten und auch mit Linernotes daherkommt, bleibt mir hier gar nichts anderes übrig als eine unbedingte Kaufempfehlung auszusprechen. Wer auf traditionellen melodischen Metal steht und hier nicht zuschlägt, dem ist nicht mehr zu helfen ...
Anspieltipps: Point Of No Return; Sword Of Saigon; When The Bat Bites
- Redakteur:
- Martin Schaich