STORMZONE - Death Dealer
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2010
Mehr über Stormzone
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Steamhamme (SPV)
- Release:
- 23.04.2010
- Death Dealer
- Secret Gateway
- The Memory Never Dies
- Immortals
- The Legend Carries On
- Labyrinth
- Wasted Lives
- Stand Up And Fight
- The Chosen One
- World Of Sorrow
- The Greatest Sacrifice
- Final Journey
NWoBAOR?
Ohne es sicher zu wissen, ahne ich bereits im ersten Song, dass es sich bei STORMZONE um Briten handelt. Warum? Auf der einen Seite erinnert mich Sänger Harv in seinen rauen Momenten an den guten alten Paule Di'Anno. Auf der anderen Seite ist die musikalische Ausrichtung der Band irgendwie typisch britisch. Heavy Metal mit melodischem Einschlag, der klingt als wenn Y & T aus der NWoBHM kommen würde. Das ist handwerklich alles tip top, wirkt in den ersten Durchläufen allerdings auch etwas unspektakulär. Alles nett, aber eben nicht mitreißend. Wo PRAYING MANTIS gigantische Melodien aus der Hüfte feuern, tropfen hier nur sporadisch Körperteile von Ohrwürmern aus der Stereoanlage. Wo IRON MAIDEN mit energisch treibendem Riffing den Adrenalinspiegel des Zuhörers in die Höhe schnellen lässt, hangeln sich STORMZONE mit netten Riffs durchs Geäst, ohne dass es auffällige Highlights zu verzeichnen gibt.
Ist das jetzt schlecht? Nicht wirklich, denn die fünf Briten überzeugen mit sehr bodenständigen Kompositionen, deren Qualität man sich allerdings etwas erarbeiten muss. Der überlange Dosenöffner 'Death Dealer' erleichtert mit seinen sieben Minuten dieses Unterfangen nicht unbedingt. Da wäre die eine oder andere Straffung sicherlich von Vorteil gewesen. Und auch 'Labyrinth' weist dieses Problem auf. Dagegen darf man sich nach der erwähnten Anlaufzeit am flotten 'The Memory Never Dies' oder dem getragenen 'The Legend Carries On' erfreuen. In diesen Songs belegt das Quintett, dass es sehr wohl in der Lage ist Songs zu schreiben, die mehr als ordentlich klingen. Gerade der zweite Song entpuppt sich mit seiner akustischen Einleitung zu einem echten Highlight. Hier beweist Harv, dass er auch ruhige Momente gesanglich sehr gut umsetzen kann. Im weiteren Verlauf entfaltet sich in dieser Nummer ein ziemlich großartiger Melodiebogen, der sich in einem mitreißenden Chorus entlädt. Parallelen zu den oben erwähnten Gottesanbeterinnen kommen in den Sinn. Sehr positiv. Mehr Material dieser Güteklasse und ich könnte das Album uneingeschränkt empfehlen. Da wären wir dann aber wieder bei meinen einleitenden Worten: Dieses Album hat seine Längen.
Wie unschwer zu erkennen sein wird, bin ich etwas unentschlossen, ein finales Urteil über STORMZONE abzuliefern. Während mich die musikalische Grundrichtung anspricht, mangelt es an manchen Stellen an der Umsetzung. Ein Umstand, den man sicherlich auch anders sehen kann, denn rein handwerklich liefern die Jungs eine mehr als ordentliche Scheibe ab. Hilft euch jetzt auch nicht weiter, kann ich aber auch nicht ändern. Da müsst ihr durch. Ich habe das Album wirklich oft angehört und feststellen können, dass weit mehr Potential in dem Album steckt als ich zu Beginn glauben wollte. So richtig begeistern kann mich die Truppe auf Albumlänge betrachtet aber immer noch nicht. Ein Umstand, den ich bedauere, denn ich würde den sympathischen Fünfer sehr gern ganz toll finden. Am besten, hier hört jeder, der auf die erwähnte Stilistik steht, selber mal hinein und schreibt mir hinterher, was für ein ausgemachter Trottel ich bin. Es würde mich freuen.
Anspieltipps: The Legend Carries On; The Memory Never Dies; Final Journey
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Holger Andrae