STRAPPING YOUNG LAD - Alien
Mehr über Strapping Young Lad
- Genre:
- (Extreme) Heavy Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 21.03.2005
- Imperial
- Skeksis
- Shitstorm
- Love?
- Shine
- We Ride
- Possessions
- Two Weeks
- Thalamus
- Zen
- Info Dump
Der verrückteste Musikfreak Kanadas ist wieder da, um die Ohren der Menschheit zu malträtieren. Devin Townsend, Chef von STRAPPING YOUNG LAD, hat sich mit deren viertem Album "Alien" selbst übertroffen. Im PR-Text des Labels Century Media zur Scheibe steht warnend: "Das neue Werk wird die Bedeutung von 'extrem' schnell neu definieren." Wie recht die Werbung diesmal hat: DARK ANGEL-Drummer Gene Hoglan prügelt sich tatsächlich die kräftigen Arme aus dem mächtigen Leib. Doch trotz aller Geschwindigkeit gelingt es STRAPPING YOUNG LAD, in jeder Sekunde ihr Werk nachvollziehbar und dennoch ausgeflippt zu halten, eine wilde Symbiose aus härtestem Industrial Metal, coolem Metalcore, echten Pop-Refrains und ganz, ganz viel namenloser Extravaganz. "Die Idee war es, etwas Seelenreinigendes zu inszenieren", sagt Meister Townsend über seinen apokalyptischen Soundtrack, den er mit seinem widernatürlichem Schreiorgan und seiner völlig gegensätzlich klingenden klaren Sangesstimme weiter veredelt und noch verzwickter macht.
Ist die Platte damit noch besser als das bisherige STRAPPING YOUNG LAD-Referenzwerk "City"? Nein, sie ist ähnlich gut, die manischen Neurosen sind immer noch so zu toll anzuhören wie damals 1997. Schon der Opener 'Imperial' macht in durchgeknallten zwei Minuten siebzehn klar, dass Devin Townsend immer noch einen Sprung in der musikalischen Schüssel hat. Das Schöne daran ist: Egal ob beim Wahnwitz-Klopper 'Shitstorm', beim breaklastigen Groover 'Possessions' oder dem anschließenden ruhigen Akkustik-Stück 'Two Weeks' - "Alien" steckt knappe 43 Minuten lang konsequent voller hingebungsvoll inszenierter Überraschungen, allesamt unterstrichen durch einen erstklassigen Mördersound - nur das anschließende Zwölf-Minuten-Stromgeräusch 'Info Dump' nervt. Doch das macht im Prinzip nichts, schließlich gibt es die "Skip"-Taste ... Das Fazit zu "Alien", dieser Wunderplatte, kommt aus dem Mund des Wahnsinnigen höchstpersönlich: "Ungesunde Musik für gesunde Gemüter ..."
- Redakteur:
- Henri Kramer