STRAY GODS - Storm The Walls
Mehr über Stray Gods
- Genre:
- Classic Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- ROAR / Soulfood
- Release:
- 18.03.2022
- The Seventh Day
- Black Horses
- Alive For The Night
- Silver Moon
- Naked In The Fire
- Love In The Dark
- The World Is A Stage
- Storm The Walls
MAIDEN-Klon mit Klasse aus Griechenland.
STRAY GODS ist das neue Projekt des griechischen Gitarristen und Produzenten Bob Katsionis (FIREWIND, OUTLAW, SERIOUS BLACK), das aus dem einfachen Grund ins Leben gerufen wurde, das Warten auf ein neues Album der Eisernen Jungfrauen zu verkürzen und sich selbst einmal an deren Stil zu versuchen. Neben anderen erfolgreichen Absolventen der MAIDEN-Academy mit dem Hauptfach Dickinson Studies wie ICON OF SIN oder SKYEYE hat sich STRAY GODS mit dieser Veröffentlichung als Klassenprimus hervorgetan. Nicht nur kommt Sänger Artur Almeida Bruces Organ sehr nahe, auch Riffs, Soli und sogar Drumfills erinnern verblüffend an das große Vorbild. Nur die Basslinien sind nicht so prominent. In der Literatur gilt das Pastiche als legitime Fingerübung, die eigenen Fertigkeiten zu erproben, indem man den Stil eines anderen Autors imitiert. Kein Geringerer als Marcel Proust konnte in dieser Gattung brillieren. Warum sollte Ähnliches nicht auch im Heavy Metal erlaubt sein? Diese Frage stellte ich mir, nachdem die anfängliche Skepsis der Erkenntnis gewichen war, dass die Jungs von STRAY GODS ihre Sache wirklich sehr gut machen.
Die meisten Stücke haben sehr eingängige Refrains (z. B. 'Black Horses', 'Silver Moon'). 'Naked In The Fire' schielt wie auch das Cover-Motiv ein wenig in Richtung Euro-Power-Metal, macht aber trotzdem Spaß. Stilistisch lehnt man sich am ehesten an die "A Matter Of Life And Death"-Phase an. Wäre "Storm The Walls" tatsächlich ein MAIDEN-Album, würde es vermutlich den einen oder anderen schwächeren Longplayer in der Diskografie hinter sich lassen. Variationen gibt es allerdings kaum; die Songs pendeln zwischen treibendem Midtempo und gemäßigtem Uptempo. Nur 'Love In The Dark' ist langsamer und kommt hymnisch und mit sehr viel Pathos daher. Die Keybord-Untermalung ist allerdings etwas cheesy. Episch wird es hingegen beim letzten Track 'Storm The Walls', allerdings ohne die Schlenker und Verzierungen (aka Dudelparts) der Harris-Epen. Wer errät, an welche Band der Aufbau erinnert?
Ich denke, man muss sich nicht dafür rechtfertigen, wenn einem das Album trotz mangelnder Eigenständigkeit gut gefällt. Wer sich an maidenesken Klängen erfreut, darf hier ruhig zugreifen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens