STREAMBLEED - United In Hatred
Mehr über Streambleed
- Genre:
- Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.07.2022
- Deus Ex Machina
- United In Hatred
- Redlined
- Our Place
- Trail Of The Past
- Insane
- Crisis Cult
- Mindless
- The Haunted
- Delusion
- Killers Of Our Perfection
- Into The Abyss
Vielversprechender Zweitling mit mächtig Groove und noch zu gleichförmigen Songs.
Ich hoffe mal nicht, dass der Titel des Zweitwerks der Österreicher STREAMBLEED wirklich zum Motto unserer aktuellen Zeit werden wird. Immerhin gibt es so viel mehr was uns zusammenschweißen kann und sollte als Hass. Trotzdem gibt der Fünfer aus Marchtrenk mit dem Titel "United In Hatred" auch in gewissem Maße den Fahrplan für das eigene Zweitwerk vor, denn die Scheibe donnert deutlich aggressiver aus den Boxen als das durchaus beachtliche Debüt "Enslave The World Forever", das im Jahr 2018 erschienen ist.
Los geht es aber erst einmal verhalten und atmosphärisch mit dem quasi Intro "Deus Ex Machina", bevor der anschließende Titeltrack mit massiven Gitarrenwänden und einem schweren Groove alles in Grund und Boden walzt. Die Nummer ist eine echte Abrissbirne und bewegt sich musikalisch gekonnt irgendwo zwischen LAMB OF GOD, PANTERA und SEPULTURA, wobei vor allem Fronter Stefan und die Saiten-Fraktion den bleibendsten Eindruck hinterlassen und dem Song sogar eine ordentliche Portion Eingängigkeit mit auf den Weg geben. 'Redlined' schlägt wuchtig in die gleiche Kerbe und ist mit seinen Riffs ebenso catchy wie der Vorgänger, offenbart aber gleichzeitig auch schon ein erstes Problem, welches das Zweitwerk mit jedem weiteren Hördurchlauf mehr und mehr plagt. Hat man nämlich 'United In Hatred' gehört, weiß man eigentlich schon, was einen in den anderen zwölf Songs erwartet. Ja, die groovenden Gitarren werden auch immer einmal wieder von akustischer Saitenarbeit aufgelockert, doch im Prinzip brüllt sich Stefan mit seinen beeindruckenden Growls und Shouts immer wieder durch ähnliches Fahrwasser.
Erst 'Insane' beschreitet mit seinem extrem melodischen Riff unerwartete Bahnen und mausert sich auch prompt zu einem meiner Lieblinge auf der Scheibe, während sich 'Delusion' sogar an einer stark von METALLICA beinflussten Powerballade versucht. Dieses Experiment gelingt musikalisch zwar eigentlich recht gut, leider offenbart die Nummer gleichzeitig aber eben auch schonungslos, wo die Grenzen von Fronter Stefan liegen. Den spielenden Wechsel zwischen Aggression und Melodie, den etwa ein James Hetfield in seinen besten Jahren so spielend beherrschte, bekommt er jedenfalls nicht so problemlos hin. Das recht epische 'Into The Abyss' beendet die Platte, die übrigens von einer für eine Eigenproduktion mehr als beachtlichen Produktion veredelt wird, dann aber doch noch einmal mit einem Höhepunkt, der sich zumindest bei mir flott ins Gedächtnis gegraben hat.
Eine Erleuchtung ist der vereinigte Hass aus Österreich aber dennoch nicht, dafür geht im Laufe der 54 Minuten einfach zu viel Material spurlos an mir vorüber. Trotzdem hoffe ich, dass der Fünfer am Ball bleibt, denn Potential ist hier reichlich vorhanden, und wenn starke Momente wie der Titeltrack, 'Insane' oder 'Into The Abyss' zukünftig auf der kompletten Distanz abgeliefert werden, ist hier noch ein ordentlich Wertungssprung nach oben drin!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs