STROKES, THE - Room On Fire
Mehr über Strokes, The
- Genre:
- Garage Rock
- Label:
- RCA Records
- Release:
- 20.10.2003
- What Ever Happened?
- Reptilia
- Automatic Stop
- 12:51
- You Talk Way Too Much
- Between Love And Hate
- Meet Me In The Bathroom
- Under Control
- The Way It Is
- The End Has No End
- Can't Win
Jetzt wird's richtig spannend: THE STROKES sind wieder da. Mit ihrem zweiten Album. Und die Band, die die ganze mit mittlerweile wirklich hunderten von Bands bestückte Welle aus Garage Rock und hippen amerikanischen Acts von THE VINES über THE WHITE STRIPES bis hin zu den neueren YEAH YEAH YEAHs, KINGS OF LEON oder den RAVEONETTES ausgelöst hat, macht alles andere als auf der Stelle stehen zu bleiben. Die Fans dürfen trotzdem glücklich sein, denn die STROKES haben natürlich dennoch ihren ureigenen Stil und Charme behalten. Außerdem hat "Room On Fire" eine geballte Ladung ansehnlicher Songs im Angebot, und damit schaffen die STROKES genau das, was man von ihnen erwartet hat: Sie machen ausnahmslos alle Beteiligten glücklich. Schön.
Die erste Single '12:51' mit verführerischen Slide-Gitarren, die wie Keyboards klingen, und dieser unwiderstehlichen Melodie gibt weniger die tatsächliche Richtung als den scheinbaren Grundgedanken von "Room On Fire" wieder: Wir sind wieder da, wir sind das Original, aber denkt bloß nicht, dass wir den Fehler machen, uns einfach nur zu wiederholen!
Dass sie eben das zwar trotzdem teilweise tun, kann man ihnen eigentlich gar nicht übel nehmen, weil sie uns die ganze Sache zu gut verpackt und mit zuviel Charme verkaufen: "I want to be forgotten" singt Julian Casablance im relativ kurzen Opener 'What Ever Happened', der im besten Sinne mehr STROKES als je zuvor beinhaltet, und sofort ihnen zuzuordnen ist, was man eigentlich nur von wirklich guten Bands behaupten kann. Man will ihm glauben. Das ist die Stärke. Die STROKES sind irgendwie realer als viele heutige Bands. In jeglichem Sinne.
Bei 'Reptilia' gibt es ein fließendes Gitarrensolo und ebenso schöne Akkordwechsel zum Mitwippen, 'Automatic Stop' ist Lo-Fi-Rock im zurückgelehnten Strokes-Style und so geht dieses Album über seine elf Songs weiter: Lässig und mit extrem viel Coolness und Selbstbewusstsein vorgetragene, tolle Rockstücke und mit ein paar Spielereien aufgelockerte Dreiminüter, die aber dennoch immer nur von den vier Grundelementen einer Rockband konstituiert werden. Die Band klingt, und das ist auch das Besondere an den STROKES, als ob sie diese Platte mal eben so locker in einem Nachmittag eingespielt und dabei im Studio eine extrem kreative und lustige Zeit gehabt hätte, obwohl man zu jeder Zeit merkt, wie viel Arbeit und metaphorisches Herzblut hier drinsteckt.
"Hold on, yes, I'll be right back" sind die letzten Worte dieses Albums. Hoffen wir es. Die STROKES sind zu gut, um sie wieder wegzudenken von der musikalischen Landkarte. Auch wenn "Room On Fire" nicht ganz ein zweites "Is This It?" geworden ist, so muss man trotzdem ohne irgendwelche Zweifel bescheinigen: Alles völlig richtig gemacht beim zweiten Album.
Anspieltipps: Reptilia; 12:51; You Talk Too Much; Can't Win
- Redakteur:
- Sebastian Baumer