STYGIAN CROWN - Stygian Crown
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2020
Mehr über Stygian Crown
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music
- Release:
- 26.06.2020
- The Hall Of Two Truths
- Devour The Dead
- Up From The Depths
- Through Divine Rite
- Flametongue
- When Old Gods Die
- Trampled Into The Earth
- Two Coins For The Ferryman
Epic Doom, wie er zu klingen hat<br />
STYGIAN CROWN ist sicher einer der am heißesten gehandelten Newcomer im epischen Doom Metal der letzten Jahre. Das liegt einerseits daran, dass die Band direkt einen Vertrag beim Qualitätslabel Cruz Del Sur Music bekam und andererseits daran, dass das erste Demo der Gruppe bereits Großes erwarten lies. Nun ist "Stygian Crown" da und von besagtem Demo "Through Divine Rite" haben es alle drei Songs auf das Debütalbum geschafft, insofern sollte klar sein, dass man hier nicht enttäuscht wird.
Dafür spricht natürlich auch, dass hier bis auf Sängerin Melissa Pinion lauter alte Hasen am Werk sind, die gemeinsam auch alle bei GRAVEHILL ihrer Vorliebe für brachialere Sounds ausleben. Nun also Epic Doom aus Kalifornien mit einer Sängerin, mit Songs, die allesamt Hand und Fuß haben und zeigen, was in diesem Genre alles möglich ist. Und das ist eine Menge, wenn man die richtige Stimme auf seiner Seite weiß, schließlich sind Sänger*innen bei dieser Musik besonders wichtig und tragen die Songs mehr noch als bei manch anderer metallischer Spielart.
Um es kurz zu machen, Melissa ist ihrer Aufgabe mehr als gewachsen und thront mit ihrer tiefen, kraftvollen Stimme über den meist überlangen Kompositionen und drückt ihnen einen klaren Stempel auf, der STYGIAN CROWN von Anfang an einen eigenen Charakter verleiht. Zudem zeigt die ansonsten solide Instrumentalabteilung, bei der wenigstens Drummer Rhett A. Davis schon bei den leider aufgelösten KEEN OF THE CROW schon mal Doom-Erfahrung sammeln konnte, wie man sich songdienlich auslebt, ohne völlig blass zu bleiben.
Neben tragenden Epen wie dem Opener 'Devour The Dead' hat es mir vor allem das vom Demo bekannte 'Flametongue' angetan, dessen schnellere Parts gerade auch vom Gesang her stark an ANGEL WITCH erinnern. Melissa schafft es hier wirklich gut, die Phrasierungen eines Kevin Hayburne zu übernehmen. Ähnlich flott und unterhaltsam geht es im Rausschmeißer 'Two Coins For The Ferryman' zur Sache, nachdem man das etwas unmotiviert eingesprochene Intro überstanden hat.
Das alles ergibt in der Gesamtabrechnung ein starkes Epic-Doom-Debüt einer Band, die weiß, wie man Songs schreibt, eine ausdrucksstarke Sängerin in ihren Reihen hat und im Epic Doom bereits jetzt ihre eigene Stimme gefunden hat. Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für die etwas verwaschene Produktion und die Tatsache, dass von sieben richtigen Songs bereits drei bekannt waren, Fans des Demos also nur etwas mehr als ein halbes neues Album bekommen. Dennoch, wer Epic Doom mag, sollte STYGIAN CROWN eine Chance geben und dieses Debüt auf den Einkaufszettel setzen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst