SUBAUDITION - The Scope
Mehr über Subaudition
- Genre:
- Melancholic Rock
- Label:
- Auerbach Tonträger
- Release:
- 21.04.2006
- Raindrops
- The Blue Light
- No Angel
- Blinking In The Piers
- Moods Through Spirals
- A Golden Staircase
- Fractures
- Counterwise
- Godspeed
Crossover einmal anders. Statt mit verzerrten Gitarren und typischem Rock-Instrumentarium aufzutrumpfen, zaubern SUBAUDITION auf ihrem ersten regulären Album mit zurückhaltenden Hammonds, minutiös eingesetzten Akustik-Gitarren und wunderbar entspannten Piano-Sounds. Das Duo Roope Niemelä & Antti Korpinen erinnert dabei nicht selten an die finnische Melancholie-Klangstation TENHI und geht auf "The Scope" sogar noch einen Schritt weiter. Zäh und behäbig, dafür aber nicht weniger romantisch spinnen die beiden Hauptkomponisten einen teils düsteren, teils aber auch majestätischen Natur-Soundteppich, der trotz seines dezenten Erscheinungsbilds ungeheuer variable Wege einschlägt.
Der Facettenreichtum zeigt sich aber meist erst bei genauerem Hinhören. Neben den ab und zu auftauchenden, dann auch stilprägenden Saxophonen (wahlweise Tenor und Sopran) fasziniert vor allem das leicht folkige Flötenspiel, das beispielsweise 'The Blue Light' in eine herrliche, harmonische Klangreise verwandelt. Dass dabei der Entspannungsfaktor am obersten Punkt angelangt ist, verdankt man in erster Linie dem stets sehr schleppenden Tempo, dessen Wirkung nicht zu unterschätzen ist. Während einen die sanften Melodien nämlich im Vordergrund wahrhaft bezaubernd einlullen, spielt sich im Hintergrund der eingangs erwähnte Crossover der verschiedenen klassischen Instrumente ab. Verspielte aber eben fast unauffällige Duelle werden hier ausgetragen, die jedoch keinen Sieger zulassen. Alles verschmilzt zu einer prachtvollen Einheit, deren wahre Schönheit im zielgerichteten Minimalismus liegt.
SUBAUDITION sind weder Rock noch Metal noch Gothic noch sonst irgendwas, zum dem es sich tanzen oder bangen lässt. Und damit wird das Projekt auch ganz klar dem Anspruch der Hörerschaft von Prophecy Productions bzw. dessen Sub-Label Auerbach Tonträger gerecht. Klischeefreie, melancholische und natürliche Musik gibt es auf "The Scope" in allen neun Kompositionen zu hören, und es dauert auch nicht lange, da kann man sich von den mollig warmen Klangfarben dieser CD nicht mehr lösen. "The Scope" ist ein berauschendes, sinnliches Erlebnis, dem man einfach verfallen muss!
Wer das Label Prophecy kennt, versteht, was gemeint ist, wer auf Gruppen wie EMPYRIUM und TENHI steht, ebenfalls. Und sollte es tatsächlich Leute geben, die mit den verträumten Klangmalereien dieser Bands noch nicht vertraut sind, dann wird es dringend mal Zeit, sich mit dieser Materie zu beschäftigen. Und damit aller Anfang nicht ganz so schwer ist, empfiehlt es sich, mit diesem außerordentlich anziehenden Meisterwerk in das Genre einzusteigen.
- Redakteur:
- Björn Backes