SUBSIGNAL - A Poetry Of Rain
Mehr über Subsignal
- Genre:
- Artrock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Gentle Art Of Music/Soulfood
- Release:
- 22.09.2023
- A Poetry Of Rain
- The Art Of Giving In
- Marigold
- Sliver (The Sheltered Garden)
- Impasse
- Embers Part II Water Wings
- Melencolia One
- A Wound Is A Place To Let The Light In
- The Last Of Its Kind
- A Room On The Edge Of Forever (Bonus Track)
Gewohnt virtuos, aber auch emotional und sehr persönlich.
Wie die Zeit vergeht! Fünf Jahre ist es nun schon wieder her, dass das letzte Album von SUBSIGNAL "La Muerta" veröffentlicht wurde. Wie dieses erscheint auch das sechste Studiowerk, "A Poetry Of Rain", wieder beim Label Gentle Art Of Music. Der Titel verheißt Poetisches und Melancholisches, und tatsächlich bestätigt sich diese Erwartung, sowohl musikalisch als auch thematisch. Die Verarbeitung der Auswirkungen der Pandemie ist der Band ein wichtiges Anliegen, und Existenzängste gerade in den kritischen Phasen der Lockdowns sind besonders bei Künstlern ja nur allzu verständlich. Medial wurde dieser Problematik nicht in angemessener Weise begegnet, und so ist es umso wichtiger, dass die Musiker von SUBSIGNAL das Thema auf ihre Weise in künstlerischer Form zu Gehör bringen. Aber auch andere persönliche Erlebnisse werden, neben Stoffen aus der Mythologie und Kunstgeschichte, auf dem Album lyrisch behandelt.
Interessant ist, dass der Titelsong nur ein sehr kurzes Akustik-Intro ist. 'The Art Of Giving In' vereint in für SUBSIGNAL typischer Weise Komplexität und Eingängkeit. Eine durch und durch gelungene Komposition! Arno Menses' Gesang ist unaufdringlich, transportiert dabei aber doch die nötigen Emotionen. Besonders beeindruckend ist das immer wieder überraschende Schlagzeugspiel von Dirk Brand. Durch die kristalline Produktion wirkt es geradezu lebendig. Markus Steffen ist bekannt für seine individuellen und interessanten Sounds an der Gitarre, egal ob elektrisch oder akustisch. Wie er am Ende etwas Country & Western-Flair in den Song hineinholt, ist schon großartig. Sehr hörenswert ist auch sein Solo im Stück 'Impasse'. Mit dem sehr ruhigen 'Marigold' zeigt das Quintett wieder einmal, dass es auch die leisen Töne perfekt beherrscht. Keyboarder Markus Maichel und Bassist Martijn Horsten schaffen es, zusätzliche Ebenen in die Klangarchitektur einzuziehen. 'Melencolia One' dürfte sich auf den bekannten Kupferstich Albrecht Dürers aus dem Jahr 1514 beziehen, der eine Allegorie der Melancholie zeigt.
SUBSIGNAL ist wieder einmal ein in allen Bereichen überzeugendes, stellenweise nahezu meditatives Album gelungen, das zu keiner Zeit verkopft klingt. 'A Wound Is A Place To Let The Light In' wirkt beispielsweise geradezu verspielt. Das Cover-Artwork, das an Größen der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts wie László Moholy-Nagy und El Lissitzky anknüpft, ist ebenfalls geschmackvoll gestaltet.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens