SUIDAKRA - Darkanakrad
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/24
Mehr über Suidakra
- Genre:
- Melodic Death Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 08.11.2024
- The Weight Of Worlds
- As Heroes Abide
- Unravelling Destinies
- Seven Sentinels
- A Tainted Dominion
- Ashes Of Truth
- The Heart Of Darkness
- The Last Guardian
- Cruinnath's Breath
- In Shadows Deep
- At The Gates Medley
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ergeben gemeinsam ein tolles Album.
Wenn ein neues SUIDAKRA-Album auf meinem Schreibtisch aufschlägt und das Promo-Material dann auch noch mit der Überschrift "back to the roots" beginnt, dann erreicht meine Vorfreude einen neuen Höhepunkt. Nicht, dass ich die letzten Langspieler und vor allem die "Realms Of Odoric"-Trilogie nicht gemocht hätte, dennoch hat das Frühwerk und gerade der Dreierpack bestehend aus "The Arcanum", "Emprise To Avalon" und "Signs For The Fallen" einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Ob das fünfzehnte Studioalbum, das auf den Namen "Darkanakrad" hört, ziemlich genau 30 Jahre nach Bandgründung erscheint und erneut von einem tollen Artwork aus der Feder von Kirs Verwimp verziert wird, bei genau diesen Klassikern anknüpfen kann?
Nun, das epische und von akustischen Gitarren getragene Intro 'The Weight Of Worlds' scheint erst einmal mehr beim direkten Vorgänger "Echoes Of Yore" anzuknüpfen, doch spätestens wenn 'As Heroes Abide' mit seinem rasanten Riff aus den Boxen donnert, fühle ich mich tatsächlich in die frühen Zweitausender zurückversetzt. Gerade der rohe und deutlich todesmetallischere Sound erinnert mich dabei stark an "Emprise To Avalon", was übrigens auch für die flotten Gitarrenleads gilt, die im temporeichen Track immer für die nötige Portion Eingängigkeit sorgen. Selbst wenn am Ende Klargesänge Einzug halten, sind diese doch weit weniger präsent platziert als auf den direkten Vorgängern und überlagern nie das wirklich wuchtige Melodic-Death-Fundament. Einen Anteil an der klanglichen Evolution dürfte dabei auch Mastermind Arkadius haben, der "Darkanakrad" erstmalig im eigenen Studio in Würzburg produzierte und abmischte, während Dan Swanö die abschließende Veredelung mit seinem Mastering vornahm.
Mit 'Unravelling Destinies' hält danach auch direkt das epische Mid-Tempo wieder Einzug und mit ihm auch die folkig angehauchten Melodien, die SUIDAKRA schon seit drei Dekaden zu so einer besonderen Band der hiesigen Melodic-Death-Szene macht. Die deutlich härtere und sperrige Ausrichtung des Openers bleibt dabei aber auch weiterhin erhalten, sodass das Songmaterial bis hierher wie ein gelungener Mix aus den "Odoric"-Jahren und dem Frühwerk anmutet. Wenn dann mit 'Seven Sentinels' auch noch der Hookline-Knoten so richtig platzt und uns Arkadius gerade hinten heraus zahlreiche Ohrwurm-Leads serviert, die einem nicht mehr aus dem Ohr gehen wollen, hat mich das übersetzt "Armageddon" heißende fünfzehnte Studioalbum endgültig abgeholt und lässt auch danach nicht locker. Egal, ob es die inzwischen von SUIDAKRA gewohnten akustischen Töne in 'Ashes Of Truth' oder 'In Shadows Deep' sind, oder 'The Heart Of Darkness' ungeahnt modern-wuchtig auf die Death-Black-Metal-Tube drückt, "Darkanakrad" hat eine herrlich finstere Aura, die mich packt. Kein anderer Song symbolisiert dabei aber vielleicht den aktuellen Status der Melodic-Deather so perfekt wie der wunderbare Longtrack 'The Last Guardian', der von dezenten Dudelsäcken über epische Klargesänge bis hin zu rasanten Riffs alles im Gepäck hat, was diese tolle Band in ihrer bisherigen Karriere ausgemacht hat. Da passt dann auch das abschließende AT THE GATES-Medley hervorragend ins Bild, mit dem einmal kreuz und quer das Frühwerk der legendären Schweden beleuchtet wird, das Arkadius laut eigener Aussage in jungen Jahren stark inspiriert hat.
Eine komplette Rückkehr zu den eigenen Wurzeln ist "Darkanakrad" damit am Ende nicht, stattdessen nimmt Mastermind Arkadius die epischen Höhepunkte der vergangenen Alben und vermengt sie mit der ungestümen Energie des Frühwerks, mischt dem ganzen aber auch durchaus moderne Metal-Elemente bei, um die ganze melodische Todesstahl-Suppe frisch zu halten. Heraus kommt so ein Album, das durchaus das Potential dazu hat, Fans aller Bandphasen glücklich zu machen und ein spannendes neues Kapitel für SUIDAKRA nach der "Realms Of Odoric"-Trilogie aufzuschlagen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs