SUIDAKRA - Eternal Defiance
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2013
Mehr über Suidakra
- Genre:
- Celtic Metal / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- AFM
- Release:
- 24.05.2013
- Storming The Walls
- Inner Sanctum
- BBeneath The Red Eagle
- March Of Conquest
- Pair Dadeni
- The Mindsong
- Rage For Revenge
- Dragon´s Head
- Defiant Dreams
Macsen Wledig alias Magnus Maximus trifft auf Metal
Lang bevor "Pagan Metal" die Schwermetallgemeinde mit einer Welle unzähliger Bands überschwemmte, nutzten die Herren von SUIDAKRA bereits Anfang der 90-er historische Instrumente in ihrer Musik und befassten sich lyrisch mit Legenden und Mythen der Kelten, was bis heute ihr Markenzeichen ist. Über die Jahre hinweg distanzierte man sich vom Black/Death Metal und ergänzte das Repertoire durch die Nutzung von weiblichen Gesang und einem Banjo. Viel hat sich seitdem nicht mehr geändert, nur gibt es in Sachen Texte ein neues Mitglied zu verbuchen. Seit ungefähr sechs Jahren beteiligt sich auch Kris Verwimp, der bisher nur als Zeichner für die Cover bekannt war, an den Konzepten. Mit "Eternal Defiance" veröffentlicht nun die Truppe ihr zweites Album über das Haus AFM Records.
Unter dem Titel kann man sich vieles vorstellen, aber nicht, dass allein schon das Intro den Wunsch hervorruft irgendwo einzumarschieren. Neben einer heroischen Schlacht fordern nach der Hälfte die Bläser dazu förmlich auf, dass nächste Schwert zu ergreifen und hinaus in die Welt zu ziehen. Trotz der extrem gelungenen cinematischen Imagination erwartet uns jetzt mit 'Inner Sanctum' nicht irgendein weichgespülter Symphonic Metal, sondern SUIDAKRA in gewöhnlicher Manier: laut, schnell und hart. Dennoch fließen hier und da wieder orchestrale Spuren ein, die sich harmonisch dem Rest anpassen. Melodischer geht es bei 'Beneath The Red Eagle' zu, wo erstmals weiblicher Gesang auftaucht. Zwischenzeitlich ist ein Dudelsack zu hören, mittlerweile ein weiteres Basiselement der Truppe. Beide werden im Refrain prominent vorgehoben und geben der sonst etwas harten Nummer eine sanfte Note. Diese Kombination bleibt auch im Song 'March Of Conquest' bestehen, welches die erste Single aus der neuen Platte ist. Im passenden Video dazu gibt es die Truppe mit Dreck im Gesicht und einer coolen Rüstung zu sehen und reiht sich so passend zum restlichen Konzept des Albums ein. Musikalisch bleibt dieser Song am besten im Ohr hängen, nicht zuletzt, wegen des Refrains mit Ohrwurmcharakter. Wer dachte das Arkadius nur ins Mikro grölen kann, wird hier einen besseren belehrt, denn auch im klaren Gesang beweist er Souveränität. Insgesamt einfach ein tolles Stück, dass sich klar vom Rest abhebt.
Der Folk erobert die Bühne und so tritt bei 'Pair Of Dadeni' der Dudelsack verstärkt in den Vordergrund. Eine schöne Sache bei der Nummer ist der kleine Kampf mit der Gitarre, der dann in einem richtig tollem Solo endet. Nach einer kleinen gesanglichen Unterbrechung geht das Szenario wieder von vorne los, erstaunlicherweise sogar mit Steigerung, womit ich nicht gerechtnet habe. Wir sind nun bei etwas über der Hälfte angelangt. Zeit zum Durchschnaufen. Damit sich auch die Gemüter etwas beruhigen, schickt man nun 'The Mindsong' vor, ein ruhiger Akustiksong, der allein von der Gastsängerin getragen wird. Bevor jemand auf die Idee kommt noch einzuschlafen, wird man mit 'Rage For Revenge' wieder geweckt, die bis dato härteste Nummer der Platte. Auch wenn man sie gerne in die Melodic-Death-Sparte schubst, lassen sich in den ersten Sekunden klar die Wurzeln erkennen. Erfreudigerweise taucht in 'Dragon´s Head' zwischen Gitarrengewitter und Drumgeschreddere das Banjo auf, worauf ich die ganze Zeit schon gewartet habe. Obwohl wir uns langsam Richtung Ende begeben, haut man noch eine schnelle Nummer nach der anderen heraus. Für einen runden Abschluss sorgt dann 'Damnatio Memoriae'. Anfänglich könnte man es noch für ein Instrumentalstück halten, jedoch beschert uns Akardius einige gesungene Zeilen und final kehrt auch das Orchester zurück, welches nun einen glorreichen Abgang beschert.
Wenn man schon lange Musik macht, wird es immer schwieriger sich neu zu entdecken und gleichzeitig sich selbst treu zu bleiben. In diesem Fall kann man von einem gelungenen Experiment sprechen, denn obwohl sich Sänger und Bandchef Arkadius merklich an Filmsoundtracks orientiert hat, wurde dies nicht bis zum Schmerzpunkt ausgereizt. Sowohl Fans der alten Gilde, als auch neuere werden an dieser Platte ihren Spaß haben.
Anspieltipps: March Of Conquest, Beneath The Read Eagle, Dragon´s Head
Hier geht es zur Gruppentherapie zum Album!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hang Mai Le