SUIDAKRA - Signs For The Fallen
Mehr über Suidakra
- Genre:
- Melodic Black/Death Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 28.07.2003
- Revenant
- Crown The Lost
- Threnody
- Trails Of Gore
- The Ember Deid
- When Eternity Echoes
- Signs For The Fallen
- Dimorphic
- Bound In Changes
- A Vision's Demise
Klappe, die sechste: Zählt man das '97er-Demo "Lupine Essence" mit, so bringen es SUIDAKRA mittlerweile auf ein halbes Dutzend Alben. Die Frage bzw. Anklage an die Ungerechtigkeit im Metal-Business wäre zwar ob des immer noch nicht exorbitanten Bekanntheitsgrades des Quartetts legitim, aber gleichzeitig auch ein alter Hut.
Gehen wir einfach mal davon aus, dass SUIDAKRA mit ihrem neuen Werk "Signs For The Fallen" auch den letzten Fetzen des Underground-Umhangs werden abstreifen können - etwas anderes mag sich meine Wenigkeit gar nicht vorstellen. Wieso sollte dem so sein?
Nun, die Band hat ihre Frischzellenkur, welche mit dem letzjährigen Werk "Emprise To Avalon" begann, endgültig abgeschlossen, was sich selbstverständlich insbesondere auf die einzelnen Kompositionen und das musikalische Gesamtbild besonders positiv ausgewirkt hat. Vom ursprünglichen Line-Up ist nur noch Bandleader Arkadius an Bord, mit Tieftöner Marcus hat man die Band nun komplettiert. Man mag daran zweifeln, ob vier Mannen genug sind, um den teils doch recht opulenten Sound der Band umzusetzen, aber gerade die absolut makel- und keyboardlose Performance auf dem Summer Breeze 2002 sollte solche Kritiker eines besseren belehrt haben.
SUIDAKRA besinnen sich auf "Signs For The Fallen" auf ihre eigentlichen Stärken und haben unnötigen musikalischen Ballast über Bord geworfen. Natürlich finden sich auch hier wieder die bandtypischen keltischen Einflüsse, welche SUIDAKRA seit jeher auszeichnen, sowie einige kurz gehaltene, zumeist akustische Intermezzi - aber insgesamt gesehen haben Arkadius und Co. ein paar Schaufeln an messerscharfen, oftmals sehr klassisch-metallischen Riffs, treibendem und technisch sehr versiertem Drumming sowie simpler Brachialität auf das melodisch lodernde Black/Death-Feuer draufgelegt. Zumindest hat man endlich mal das Gefühl, dass diese Platte genau so klingt, wie man sie auch live dargeboten bekommen wird - eine Sache, die nicht wirklich viele Bands von sich behaupten können.
Diese etwas rohere, fast schon räudige musikalische Marschrichtung steht SUIDAKRA meines Erachtens wunderbar zu Gesicht. Man hat sich weiterentwickelt, ohne dabei die typischen Trademarks im eigenen Sound zu vernachlässigen oder gar zu verlieren, ist noch bombastisch genug, um aus dem Einheitsbrei der melodisch orientierten Deathster herauszustechen, auf der anderen Seite aber auch "hart" genug, um sich weiterhin im semi-knüppeligen Bereich durchsetzen zu können.
Aber auch technisch hat man sich weiterentwickelt, was im grandiosen 'Bound In Changes' gipfelt, mit knapp neun Minuten mit Abstand der längste Song der Bandgeschichte. Dass es hier zu keiner Sekunde langweilig wird und SUIDAKRA es schaffen, ein Höchstmaß an Abwechslung zu bieten, spricht schon alleine für sich. Aber auch andere, kürzere Kracher wie der famose Opener 'Revenant', das unverschämt eingängige 'Crown The Lost' oder der Rausschmeißer 'A Vision's Demise' (nette Taktwechsel) können auf ganzer Länge überzeugen. Besonders gut gelungen: Das Wechselspiel aus markigen Growls und dem cleanem Gesang von Axtschwinger Marcel. Das klingt nicht halbherzig, unausgereift oder gar soft, sondern vor allem markant, mitreißend und überzeugend, so dass man dieses Element gar nicht mehr missen möchte. Klasse!
Zusammen mit der wirklich tollen, mächtigst Popo tretenden Produktion von Andy Classen ergibt das nicht nur das stärkste Album der Bandgeschichte, sondern auch eine absolute Kaufempfehlung.
Anspieltipps: Revenant, Crown The Lost, Bound In Changes
- Redakteur:
- Rouven Dorn