SUNRISE - Traces To Nowhere
Mehr über Sunrise
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Lifeforce
- Release:
- 02.11.2004
- Born Free Die Free
- Coma Is Over
- Escape Failure
- Traces To Nowhere
- Compromise Zero
- Beyond Sanity
- Scream Bloody Murder
- Undercover Enemy
- Smiling Bag
Ich glaube, ich habe das an anderer Stelle schon einmal geschrieben, aber ich sage es noch einmal: auf Lifeforce Records war im Jahre 2004 jedes Mal Verlass. Mir fällt jedenfalls nicht eine Platte aus dem diesjährigen Labelkatalog ein, die auch nur ansatzweise nicht hörenswert gewesen wäre. Entsprechend gespannt war ich auf die neue Gabe aus dem Hause dieses Labels, nämlich die insgesamt dritte Full-Length-Veröffentlichung der Polen von SUNRISE. Tja, und nun haben wir den Salat, denn dieses Quintett schafft es eben nicht, den guten Ruf der Plattenfirma zu bestätigen, da es auf "Traces To Nowhere" dann doch einige eher durchschnittliche Nummern gibt.
Die Polen haben ihre Heimat im Thrash Metal gefunden und lassen in diesem Bereich auch immer wieder ihre Punk/Hardcore-Wurzeln durchblicken. Und das machen sie ja eigentlich auch ganz gut, besonders, wenn ich über die ordentliche Gitarrenarbeit und den wuchtigen Basssound nachdenke. Aber irgendwie wollen die insgesamt neun Songs nur partiell zünden. Wo sind sie hin, die im Promozettel angekündigten Singalongs? Wo ist die Spannung, die man durch den stilistischen Mix sicherlich hätte aufbauen können? Und warum sieht die Band nicht ein, dass zu guter Musik auch ein bisschen mehr gehört, als dem Zuhörer auf brachialste Art und Weise in den Arsch zu treten?
Man bekommt jedenfalls den Eindruck, hier ginge es nur darum, möglichst hart und wütend herüberzukommen, was beim Opener 'Born Free Die Free' ja auch noch ganz gut funktioniert. Doch sobald man dann ins Midtempo wechselt, wird es schnell dröge, so dass Kompositionen wie 'Escape Failure' und 'Beyond Synity' ganz schnell im Niemandsland der Gehörgänge verschwinden.
Dass es in dieser Hinsicht auch besser geht, beweisen zum Ende hin das dezent punkige 'Scream Bloody Murder' und der extrem fette Banger 'Undercover Enemy', die das durchaus vorhandene Potenzial endlich mal vollwertig ausspielen. Warum gibt es nicht mehr davon? Platz wäre doch sicherlich noch gewesen bei einer Spielzeit von 30 Minuten ...
Sei's drum, so bleibt "Traces To Nowhere" eine in Ansätzen gute Platte, die im Endeffekt aber außer einigen starken Riffs nicht ganz so viel zu bieten hat, wie man sich das von einer Lifeforce-Veröffentlichung gewünscht hätte.
Anspieltipps: Traces To Nowhere, Scream Bloody Murder, Undercover Enemy
- Redakteur:
- Björn Backes