SURMA - The Light Within
Mehr über Surma
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 06.11.2020
- Rendition
- Reveal The Light Within
- Like The River Flows
- Fire And Wind
- Desire
- The City Of Winds
- The Selkie (Kópakonan)
- Until It Rains Again
- Emptiness (Is No More)
- Cages Of Rage
- Downfall
- Lost To Time
- Deconstruction
Symphonic Metal mit Witz und Herz.
SURMA ist das neue Baby von TÝR-Chef Heri Joensen und seiner Lebensgefährtin Viktorie Surmøvá (BOHEMIAN METAL RHAPSODY) und setzt voll auf Symphonic Metal. In für Joensens Verhältnisse sehr kompakten Songs (keiner über fünf Minuten) frönt das Paar grundpositiven Gedanken und Melodien. Dabei steht aber der Färinger gar nicht im Vordergrund - der Bandname und das Artwork verdeutlichen bereits, wer hier das Sagen hat.
So ist Surmøvá seit ihrer Jugend schon Anhängerin diverser vornehmlich niederländischer Symphonic-Metal-Bands, die Marschrichtung war entsprechend festgelegt. Inspiriert von verschiedenen Skulpturen, allen voran Paige Bradleys "Expansion" (hier gibt es mehr Informationen), ließ die Tschechin ihrer Kreativität freien Lauf und schrieb elf sehr unterschiedliche Stücke. Allein schon dieser unkonventionelle Ansatz sorgt für ein variables Gesamtbild, das so schnell nicht langweilig wird. Arrangiert von Joensen, dessen Handschrift sich in Leads und Chormelodien mehr als deutlich heraushören lässt, und Lars Vinther, der für die symphonischen Elemente ausschlaggebend ist, erscheint "The Light Within" für ein Debüt als außerordentlich reif und durchdacht.
Das mag auch an der langen Bearbeitungszeit liegen. Weil auch TÝR in letzter Zeit wieder mehr Zeit in Anspruch nimmt und Joensen auch noch am HELJAREYGA-Nachfolger arbeitet, lag SURMA immer mal wieder auf Eis. Gemeinsam mit Bassist Rens Bourgondiën und Schlagzeuger Andrey Ischenko (ex-ARKONA) brachte das Duo das Vorhaben aber letztendlich zuende.
Zum Glück, denn nicht nur privat fliegen zwischen Surmøvá und Joensen die Funken - "The Light Within" begeistert durch ungestüme positive Energie, Spielwitz und Kreativität, die durch jahrzehntelange Songwriting-Erfahrung fokussiert wirken kann. Die Ideen ufern nicht ins Bodenlose aus und verlieren sich, sondern werden rechtzeitig wieder eingefangen und auf den Punkt gebracht. Der videoausgekoppelte Titelsong ist nur ein Beispiel für einen superben Ohrwurm mit durchdachtem Arrangement dahinter, das auch nach vielen Durchgängen noch die Spannung aufrecht erhält. Das aggressive 'Cages Of Rage' verzahnt sich ähnlich in die Gehörgange und überrascht zwischen den harten Riffs und Orchesterorgie mit einem Kinderchor. Und Platz für Gitarrensoli bleibt auch noch.
Manches Mal denke ich unweigerlich an TÝR, etwa beim flinken 'Lost In Time', doch durch Surmøvás Stimme, für die ich nur Lob übrig habe, und die durchgehenden Orchestersätze, bleibt größmögliche Distanz gewahrt. SURMAs Debüt ist abwechslungsreich, nutzt sich nicht ab und erstklassig vertont. Kein Wunder also, dass Metal Blade hier direkt zugegriffen hat und wir dürfen gespannt sein, was dieses Paar uns noch alles auf die Ohren zaubert.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring