SVART CROWN - Wolves Among The Ashes
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2020
Mehr über Svart Crown
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 07.02.2020
- They Will Not Take Our Death in Vain
- Thermageddon
- Art Of Obedience
- Blessed Be The Fools
- At The Altar Of Beauty
- Down To Nowhere
- Exoria
- Living With The Enemy
Wer zeitgemäßeren Extrem-Metal-Sounds näher steht, sollte auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.
Die französischen Metaller mit dem zur Hälfte skandinavischen und zur Hälfte nordischen Namen SVART CROWN sind inzwischen auch schon seit gut anderthalb Dekaden am Start und haben mit ihrem vorletzten Album "Profane" offenbar nicht nur ihre Fans beeindruckt, sondern auch die Talentscouts bei Century Media, denn das Label bot dem Quartett aus Nizza für ihr Viertwerk "Abreaction" einen Plattenvertrag an, der nun mit "Wolves Among The Ashes" seine Fortsetzung findet, und wir dürfen davon ausgehen, dass sich Freunde der Truppe auch mit dem fünften Album werden anfreunden können, denn die Band setzt ihren Weg des zeitgemäß wuchtig produzierten, auch durch die Gitarren mit massivem Einsatz von Pinch Harmonics und ähnlichen Stilelementen modern klingenden Extremsounds konsequent fort.
Wobei, was heißt schon "extrem"? Letztlich ist es eine von Frontmann JB Le Bail gesanglich recht derbe inszenierte, aber nachvollziehbar artikulierte Mischung aus schroffem Death Metal und rifforientertem Thrash Metal moderner Prägung. Garniert wird das Ganze von einer gewissen schwarzmetallisch angehauchten Dunkelheit, die etwa in einigen lateinischen Rezitativen wie bei 'Blessed Be The Fools' ihren Niederschlag findet, sowie von mir persönlich eher weniger zusagenden Hardcore-lastigen Breakdowns, die sich im selben Song finden. Wenn sich die Band statt ins Breaken aufs rasende Riffen und Flirren verlegt, wie etwa in 'At The Altar Of Beauty', dann kann sie mich weit besser unterhalten. Gelungen ist im Bereich des Gesangs das immer wieder genutzte zweistimmige Element, bei dem sich auch Bassist Julien Negro und Gitarrist Clément Flandrois als Backing-Sänger beteiligen.
Auf der Habenseite zu Verbuchen ist indes auf jeden Fall der Abwechslungsreichtum des Album und das ausgiebige Spielen mit Stimmung und Atmosphäre, das etwa bei 'Down To Nowhere' eine tolle Gruselatmosphäre mit mehrstimmigen klaren Gesangsspuren heraufbeschwört, mit der man nach der Gewaltorgie des voran gegangenen Songs in der Form auf keinen Fall rechnen konnte. Atmosphärische Dichte, kompositorische und stilistische Vielseitigkeit und eine druckvolle, differenzierte Produktion. Dies sind die Stärken der Band, die dazu führen, dass auch ein Traditionalist wie der Verfasser dieser Zeilen trotz der eher modernen Ausrichtung der Schwarzgekrönten "Wolves Among The Ashes" einige Spannung und Freude finden kann. Wer zeitgemäßeren Extrem-Metal-Sounds näher steht, sollte auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle