SVARTBY - Riv, Hugg Och Bit
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2009
Mehr über Svartby
- Genre:
- Black Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Trollzorn/Soulfood
- Release:
- 28.08.2009
- Dvärgby
- Trollkarlar Av Dvärgfolk
- Dvärgars Bastu
- Öffrun
- Ensam Ensling
- Groda, Ryttare
- Solens Ljus
- Kvävande Gruvor
- Regnbagen
- Liv Eller Guld
- Humus
- Riv, Hugg Och Bit
- Snubbar, Snubbar
- Vinterkväll
Dem erdrückenden Schatten einer Truppe namhafter finnischer Kollegen immer noch nicht ganz entkommen, rudern sich SVARTBY dennoch langsam aber stetig nach vorn.
Eine Kopie der finnischen Kollegen von FINNTROLL wollen SVARTBY immer noch nicht sein. Dennoch hilft es wenig, sich gegen diesen im Zusammenhang mit ihrer vorangegangenen Scheibe aus dem Jahre 2008 wohl vermehr gehörten Vorwurf verbal abzugrenzen, wenn sich musikalisch nicht viel verändert. Und so sage ich immer auch nach den ersten Takten des aktuellen Rundlings der St.Petersburger Folk-Black-Metaller noch: Klingt wie FINNTROLL. Da kommen wir nicht drum herum. Aber es ist ja keine Schande. Auch wer wie FINNTROLL klingt, kann melodiöse, fetzige, heftige Songs komponieren und damit die Pforte zu guter Laune öffnen. Und im zweiten Teil des Longplayers ist tatsächlich auch eine Hinwendung zu mehr Eigenständigkeit erkennbar.
SVARTBY präsentieren in einer knappen Dreiviertelstunde in ausführlicher Breite vierzehn Songs, in denen sie abermals Geschichten aus dem dunklen Dorf – eben aus Svartby – erzählen, in dem nicht Trolle, sondern Zwerge ihr Unwesen treiben und – wie hätte es anders sein können? – dabei dreht sich ein Gutteil um das innovative Thema Alkohol und den Zustand des Betrunkenseins. Nicht ganz abseits vom Klischee sind diese textlichen Ideen sicher nicht die spannendsten, aber wer unter den Hörern sich im Schwedischen nicht allzu gut zurecht findet, den wird das kaum stören. Partymusik lässt sich auch ohne lyrischen Tiefgang genießen.
Musikalisch jedenfalls bieten die russischen Knüppler einiges auf. Dominiert werden die einzelnen Tracks von munterem Keyboardsound, der allerdings immer wieder von scharfen Gitarrenriffs ergänzt wird. Die nötige Heavyness wird den Songs durch die düsteren Growls von Shouter Torhall verliehen. Vereinzelt, etwa bei Track neun mit dem Titel 'Regnbagen', finden sich Orchesterpassagen, die dem Stück natürliche Lieblichkeit einhauchen. Im starken Kontrast dazu steht das sich anschließende 'Liv Eller Guld', bei dem die Keyboarddominanz zugunsten erfreulich kräftiger Gitarrenparts und besonders aggressiv anmutender Gesangseinlagen zurücktritt.
Der Titelsong 'Riv, Hugg Och Bit' kommt etwas hoppelnd unrhythmisch daher und wirkt damit sperrig. Diese rhythmische Unentschlossenheit führt aber erstmals deutlich aus der Humppa-Attitüde der Gesamtkomposition heraus und eröffnet auch mit Blick auf das Folgestück 'Snubbar, Snubbar' den Weg zu dem, was die Band selbst stilistisch als "Svartcore" bezeichnet.
In der Gesamtbetrachtung lassen SVARTBY erkennen, dass ihre Stärke in der Kombination von Knüppelhärte mit melodiösen Elementen liegt, die schlussendlich zu einer Reihe zugänglicher Ohrwürmer führt. Dem Einfluss musikalischer Vorbilder oder Überväter entkommt man noch nicht ganz, aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies mit dem dritten Langeisen dann gelungen sein wird, steigt.
Anspieltipps: Regnbagen, Liv Eller Guld
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Erika Becker