SVIN - Svin
Mehr über Svin
- Genre:
- Avantgarde / Experimental / Jazz
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pony Records / Creative Eclipse PR
- Release:
- 03.04.2015
- Maharaja
- Arktis
- Alt
- Fuck John
- Satan
- Fede Piger
Space-KING CRIMSON on drugs from hell, yeah
SVIN ist dänisch und heißt Schwein. Musikalisch gesehen ist SVIN eher ein borstiges Wildschwein als ein friedliches Hausschwein. Mit der Besetzung Schlagzeug, Gitarre, Saxophon, Horn und Klarinette überfällt es den Hörer beim Opener 'Maharaja' mit aggressiv-verhallten Surf-Gitarren-Sounds, vertrackten Rhythmen zwischen Djent und Jazz, und darüber gleitenden Bläsern mit langgezogenen, schrägen, leidenden Tönen. Schwierig zu hören ist das, ja, doch loggt man sich einmal in diese Musik ein, kommt man so schnell nicht mehr heraus.
'Arktis' ist dann noch schwerer zu fassen, kakophone Töne überlagen sich, eine düstere Endzeitstimmung baut sich auf, bis im zweiten Teil des Stücks Noise-Gitarren und Drums gnadenlos einfallen. 'Alt' macht danach etwas Pause, wirkt harmonischer und ambienter. Hier kann man tatsächlich das Atmen und Luftholen der Musiker hören. Alles klingt sehr echt und - Achtung Modewort - authentisch.
Es sollte klar sein, dass Freunde konventioneller Töne auch bei den anderen drei Liedern riesige Probleme haben werden, vor allem beim sich im Stile eines Post-Rock-Songs langsam aufbauenden und am Schluss komplett zerfasernden Neunminüter 'Fede Piger'. Freunde der besonders chaotischen Parts auf dem ersten ANEKDOTEN-Platten oder deren geistiger Grundlage KING CRIMSON sollten hier allerdings unbedingt mal ein Ohr riskieren. Freunde unorthodoxer und irgendwie "kaputter" Instrumental-Musik sowieso. Dazu bekenne ich mich nun einmal mehr mit großer Freude! "Schwein streichel".
Es soll übrigens noch erwähnt werden, dass "Svin" - zumindest von der Spielzeit her - kein vollständiges Album ist. Nach 28 Minuten ist der Spuk vorbei. Aber ganz ehrlich: Mehr davon am Stück ist auch gar nicht nötig. Lieber 'ne Pause machen und Repeat drücken. Denn es steckt sehr viel Gehaltvolles in "Svin" drin!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker