SWORD, THE - High Country
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Sword, The
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Razor & Tie (rough trade)
- Release:
- 21.08.2015
- Unicorn Farm
- Empty Temples
- High Country
- Tears Like Diamonds
- Mist And Shadow
- Agartha
- Seriously Mysterious
- Suffer No Fools
- Early Snow
- The Dreamthieves
- Buzzards
- Silver Petals
- Ghost Eye
- Turned To Dust
- The Bees Of Spring
Die einen so, die anderen so
Das Schwert aus Texas ist zurück. Drei Jährchen nach "Apocryphon" beehrt uns das Austin-Quartett um Frontschwertkrieger J. D. Cronise mit einer neuen Scheibe. "High Country" heißt das gute Stück, das mir abermals beweist, warum THE SWORD bis dato komplett an mir vorbeirasselte. Jedes Mal versuche ich mich erneut an dieser Band, jedes Mal bleiben weder Songs noch das gesamte Album in irgendeiner Art und Weise hängen, jedes Mal zucke ich danach unbekümmert mit den Schultern. Im äußerst rocklastigen Stoner Doom sind die Mannen nach wie vor eine Bank, keine Frage, und der Erfolg gibt ihnen objektiv gesehen sicherlich recht. Doch trotzdem musiziert Album Nummer fünf für mich nah an der Grenze zur Belanglosigkeit. Ich will damit nicht sagen, dass die fünfzehn Songs auf "Higher Country" schlecht sind. Im Gegenteil, Fans der Band kommen auch im fünften Anlauf voll und ganz auf ihre Kosten, bekommen mit 'Empty Temples', 'Tears Like Diamonds' und 'Agartha' Daumen-hoch-Material vor den Latz geknallt und schwingen ihre Hüften mit Elan über 50 Minuten lang in der prasselnden Hitze.
Doch wie bei den vier Alben zuvor produziert THE SWORD 2015 erneut Musik, die mich eher selten packt, fasziniert oder mitreißt. Zu selten brechen die Herrschaften aus ihrem staubig-doomigen Retro-Wahn aus, sodass nach dem abschließenden 'The Bees Of Spring' nahezu kein Song mich nachhaltig zur Begeisterung bewegte. Das liegt definitiv an der Tatsache, dass der Hörer mit einer derart hohen Anzahl an Songs zu Beginn durchaus zu kämpfen hat. Denn spätestens nach 'Buzzards' könnte man bei diesen Temperaturen und dem doch recht zähflüssigen Stoner-Brei ein wenig die Lust verlieren. Bei 35 Grad im Schatten und "High Country" auf den Ohren wird man doch arg auf die Probe gestellt.
Entweder man sieht das Album als perfekten Soundtrack für die Sommermonate an, was Fans sicherlich auch tun werden, oder man quält sich durch die Songs, schüttet sich literweise das Eiswasser über den Kopf und versucht dann eine Rezension zu "High Country" zu schreiben. Diejenigen, die vor drei Jahren schon "Apocryphon" abfeierten und dem Album zu Ehren einen Schrein erbauten, werden "High Country" zumindest an vielen Stellen als legitimen Nachfolger ansehen und sich an der Tatsache, dass THE SWORD immernoch zu 100% THE SWORD ist, erfreuen. Ich jedenfalls gehöre eher nicht in diese Kategorie.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp