SYBREED - Antares
Mehr über Sybreed
- Genre:
- Industrial / Metalcore
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 01.10.2007
- Emma-0
- Ego Bypass Generator
- Revive My Wounds
- Isolate
- Dynamic
- Neurodrive
- Ex-Inferis
- Permafrost
- Orbital
- Twelve Megatons Gravity
- Ethernity
Werr hoat's errfund'n? Die Schweizer! Na ja, in diesem Falle nicht wirklich, deshalb ein kurzer Exkurs zum Paradebeispiel IN FLAMES, die nicht nur immer wieder als Mitbegründer des Göteborg-Stahls herhalten müssen, sondern mit ihrem experimentellen 2002er Album "Reroute To Remain" auch eine neue Kreuzung aus Samples und Todesblei kreierten. Der noch experimentellere Nachfolger "Soundtrack To Your Escape" stieß zwar nicht überall auf Gegenliebe, hatte aber einen großen Einfluss auf Bands wie SOILWORK, UNEARTH oder CALIBAN, die fortan in recht moderner Form daher bretzelten. Und scheinbar erfreute sich die neue Ausformung auch in der Schweiz großer Beliebtheit, wie man an der vor vier Jahren formierten Band SYBREED sieht. Nicht, dass die vier Eidgenossen mit ihrem zweiten Album eine Kopie der legendären Schweden servieren. Aber beim Sänger und der einen oder anderen Komposition kommt doch ein gewisses Anders-Fridén-Feeling auf. Allerdings packen SYBREED noch eine ganze Schippe Industrial-Klänge mehr drauf und präsentieren in den ersten drei recht gradlinigen Songs auch herzergreifende, aber ebenso gewöhnungsbedürftige Refrains dazu. Zum einen dürften die Gesangslinien nicht jedermanns Geschmack treffen, zum anderen balanciert man im folgenden 'Isolate' schon waghalsig auf der Grenze zum Kitsch. Passend zum theatralischen Engel auf dem Cover.
Aber die vier Alpenländer haben noch mehr zu bieten. Neben einer gehörigen Brise Metalcore bedient man sich in 'Dynamic' auch ungeniert Black-Metal-Blastbeats, und an einigen wirren Stellen kommt auch mal ein gewisses STRAPPING YOUNG LAD-Gefühl auf. Songs wie 'Neurodrive' und 'Permafrost' gehen dann wieder mehr in die Metalcore-Ecke, während das Instrumental 'Ex-Inferis' sowie 'Orbital' und 'Twelve Megatons Gravity' verstärkt auf Industrial-Klänge bzw. verzerrten Gesang setzen. Das balladeske 'Ethernity' rundet schließlich eine ordentliche CD ab, auf welche das Quartett wohl all seine persönlichen Lieblingsgenres gepackt hat, irgendwo zwischen den neueren IN FLAMES, SOILWORK und THE KOVENANT. Wer mit allen genannten Bands etwas anfangen kann, sollte "Antares" anchecken. Allen anderen dürfte diese Mischung plus gefühlsduselige Refrains etwas zu anstrengend werden.
Anspieltipps: Emma - 0, Ego Bypass Generator, Dynamic
- Redakteur:
- Carsten Praeg