SYRANIC - The Coriolis Delusion
Mehr über Syranic
- Genre:
- (Modern) Progressive Metal/Djent
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 30.12.2015
- Dysfunction
- Fallen King
- Control Hunter
- Wave-Breaker
- Yalda
Starke Rückkehr der Djent-Newcomer
Die Aachener SYRANIC wurden im Jahr 2010 teilweise schon als die neue Djent-Hoffnung im deutschen Underground gehandelt. Mit ihrer Debüt-EP "The Windscale Inception" machten sie sich im Handumdrehen einen Namen innerhalb der Szene, tourten durch Clubs in Deutschland und Spanien, und waren sogar beim Euroblast Festival dabei, das ja gemeinhin als Mekka der Djent-Szene gilt. Anschließend wurde es um die junge Truppe allerdings überraschend ruhig. Das bereits angekündigte Debütalbum verzögerte sich, Sänger Julian Parusel verließ die Band, und auch auf der Bühne machte sich das Sextett rar. Nun gibt es mit der neuen EP "The Coriolis Delusion" aber endlich wieder ein neues Lebenszeichen aus dem Hause SYRANIC auf die Ohren. Bleibt die Frage, ob die Sechs knappe fünf Jahre später an alte Stärken anknüpfen können?
Musikalisch hat sich die Truppe um Bassist und Produzent Hendrik Kröger definitv nicht verändert, das wird schon beim ersten Hördurchlauf der fünf Songs umfassenden EP klar. Die Westfalen setzen noch immer auf modernen Metal mit deutlichem Hang zum Djent, der sich irgendwo in der Schnittmenge zwischen MESHUGGAH, MONUMENTS und den Briten ARCHITECTS bewegt. Qualitativ kann die neue EP dabei spielend mit dem Debüt "The Windscale Inception" mithalten, wie schon der Opener 'Dysfunction' beweist. Mit heruntergestimmten Gitarren, verzwickten Taktwechseln und einem Mix aus brutalen Growls und melodischem Klargesang wird hier alles geboten, was sich der Djent-Fan nur wünschen kann. Gerade in den melodischen Passagen präsentiert sich das Sextett dabei deutlich besser als noch auf dem Vorgänger. War der Klargesang auf "The Windscale Inception" noch einer der Schwachpunkte, kann die Leistung von Kamil Albrecht dieses mal locker mit den Genregrößen mithalten. Abgerundet wird der durchweg positive Eindruck der EP von der hervorragenden Produktion, für die wieder einmal Hendrik Kröger verantwortlich ist. Der Sound ist druckvoll und dabei trotzdem dynamisch, wobei vor allem die messerscharfen Gitarren-Riffs herausstechen.
Der einzige Makel von "The Coriolis Delusion" bleibt am Ende, dass man den Eindruck bekommt, das SYRANIC-Universum sei vor fünf Jahren eingefroren worden. Damals surften die Aachener noch auf der ersten Djent-Welle mit, doch in den vergangenen Jahren hat sich das Genre deutlich weiterentwickelt und einige Bands haben in diesem Bereich den Horizont der Hörer erweitert, sodass das Material auf dem Zweitling stellenweise in Relation fast schon ein bisschen konservativ klingt.
Trotzdem bleibt die Scheibe ein bärenstarker Release, den man jedem Djent-Fan nur wärmstens empfehlen kann. In puncto Songwriting und Produktion spielt die Truppe nämlich auch heute noch in der ersten Liga mit. Vorerst ist die EP übrigens nur in digitaler Form auf der Bandcamp-Seite der Band erhältlich, ein physischer Release ist aktuell nicht geplant. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs nun nicht wieder für drei Jahre von der Bildfläche verschwinden, sondern uns auch weiterhin mit ihrer grandiosen Musik erfreuen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs