TBC - The Rise
Mehr über TBC
- Genre:
- Gothic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- STF Records
- Release:
- 24.08.2012
- The Rise
- Your Way
- Gnade
- Crystal Bride
- Save Me
- Lost
- My Sweet Hell
- Lake of Sorrow II
- Rush of Antilogy
- Phoenix (Bonus)
Wieder ein kleines stilistisches Überraschungspaket.
Die österreichische Truppe TBC hat mit "The Rise" ihr zweites Album am Start. Wie auch schon der Vorgänger erscheint es über STF Records. Geprägt ist die Musik von TBC von zwei Sängern, wobei Natascha überwiegend die klassische Linie fährt, während sich Steve als Kontrast um die normale Stimmlage kümmert oder auch mal aggressivere Vocals beisteuert.
Wer bereits mit ihrem ersten Werk "28 Days" Bekanntschaft gemacht hat, erinnert sich sicherlich an die stilistische Vielfalt, die insgesamt ein wenig unausgegoren wirkte. Auf "The Rise" fahren die Niederösterreicher anfangs eine klarere Linie. Das eingängige 'The Rise' und das melodische 'Your Way' sind nicht nur qualitativ wie aus einem Guss, sondern erscheinen in der Abfolge sehr stimmig. Das ist symphonisch-melodischer Gothic Metal, wie man ihn kaum besser komponieren kann, und Natasche läuft gesanglich zur Höchstform auf. Den Variantenreichtum haben TBC aber nicht ad acta gelegt. Bei dem deutschsprachigen 'Gnade' zieht es das Quintett mehr zum gefühlvollen Dark Rock. Es wird vor allen Dingen Wert auf eine vielschichtige Emotionalität gelegt, die auch sehr intensiv rüberkommt. 'Crystal Bride' ist wieder treibender, ohne die Klasse der ersten beiden Tracks zu erreichen.
Das recht energiereiche 'Save Me' wird von leicht nostalgischen Orgelklängen begleitet, was im Kontext des Stückes dann aber wieder sehr passend wirkt. Recht angenehm finde ich, dass hier mal ausschließlich Steve singt. Das vielschichtige 'Lost' bringt ein äußerst interessantes Wechselspiel zwischen vielen Gesangsvariationen mit sich. Man darf Nataschas Sopran, Steves Clean Vocals, seine Versuche an Growls und weibliche Chorelemente bewundern. Es ist ein weiterer sehr intensiver Song. Das ebenfalls recht einfühlsame 'My Sweet Hell' ist leider zu durchschnittlich, um Akzente zu setzen. Das ein wenig an Siebziger-Jahre-Hard-Rock erinnernde 'Lake Of Sorrow II' ist zwar wieder so ein Überraschungsei, hat aber einen schön nostalgischen Charme und gehört songwriterisch zu den Highlights auf "The Rise". Eine Spur kantiger wird es mit einem leicht progressiven Heavy-Metal/Gothic-Mix bei 'Rush Of Antilogy'. Ganz am Ende regiert wieder die deutsche Sprache: 'Phönix' überzeugt dennoch mit einer tollen Melodie, knackigen Riffs und dem teibenden Groove.
Alben von TBC sind einfach Überraschungspakete. Man kann so gar nicht einschätzen, was einen alles erwartet. Alleine die Genreeinteilung Gothic Metal spiegelt den Reichtum an Abwechslung nicht wieder, aber auf eine Schublade muss man sich nunmal festlegen. Wie auch schon beim Vorgänger werden viele weitere Genre angeschnitten, und das macht es Leuten, die nicht über den Tellerrand einer Spielart schauen können, sicherlich schwer, sich mit "The Rise" zu arrangieren. Ungeachtet dessen packen TBC wieder einige richtig gute Songs auf ihr zweites Werk, aber auch den ein oder anderen kleinen Hänger.
So kann ich im Fazit sagen, dass Freunde von sehr vielschichtigem und -fältigem Gothic Metal bei "The Rise" ruhig mal zulangen dürfen. Insgesamt bleiben sich TBC selbst treu, auch was die qualitative Einschätzung angeht. Das Album ist klar über Durchschnitt, doch kompositorisch bleibt auch weiterhin Luft nach oben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Steve Muench