TXL - Kopfschuss
Mehr über TXL
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Riff Raff Records/Megaphon
- Release:
- 19.09.2014
- Mayday
- Polytoxicomane
- Leck Mich Am Arsch
- Siehst Du Es Nicht
- Bomben Fallen
- Ich Reiße Dir Den Kopf Ab Und Scheiß Dir In Den Hals
- Wie Es Mal War
- Kopfschuss
- Hey Baby
- TXL
- Eene Meene Miste
Kopfschuss - Weil die Musik in den Kopf muss!
Eene meene Miste, wie rappelt's in der TXL-Kiste? Eene meene Muh, wie findest Du's?
Eene meene Miste, etwas durchwachsen ist die Kiste! Eeene meene Muh, irgendwie drückt mich der TXL-Schuh!
Auch wenn's nicht so scheint, aber ich kann euch versichern, dem Kleinkindalter bin ich schon länger als ein paar Tage entwachsen und einen Rückfall in Selbiges kann ich zum Glück auch nicht vermelden. Mit der Einleitung wollte ich lediglich eine lyrische Brücke zum letzten TXL-Song auf deren zweiten Scheibe "Kopfschuss" spannen – unschwer zu erraten wie das gute Stück heißt. 'Eene Meene Miste' ... genau!
Davon abgesehen lässt sich an den ersten Zeilen auch schon direkt ablesen, dass ich so meine Problemchen mit dem Trio um Frontmann und "waschechten Rock'n'Roll-Türken" (- an alle PC-Verfechter: Keine Sorge, ich habe hier lediglich aus dem offiziellen Bandinfo zitiert -) Halid habe. Dabei muss ich gestehen, eigentlich kann ich gar nicht so recht festmachen, warum der finale, zündende Funke nicht überspringen will. Bei den gefühlt 100 Hördurchläufen blieben irgendwie alle Songs hängen, in Sachen Sound punktet die Band und auch in spielerischer Hinsicht agiert man auf hohem Niveau, mit einer erfrischenden stilistischen Nuancenvielfalt, ohne den eingeschlagenen, harten Deutschrock-Pfad je zu verlassen.
Somit wurde alles richtig gemacht - könnte man meinen, aber beim Versuch mir den musikalischen Kopfschuss zu verpassen, haben die Jungs knapp ihr Ziel verfehlt. Das mag vielleicht an der etwas zu braven stimmlichen Intonation des Fronters liegen, bei der ich mir einfach eine Schippe mehr Dreck gewünscht hätte. Hier wird die Sau einfach zu oft im Stall gelassen, anstatt sie mit Vollgas durchs Dorf zu treiben. Die Songs an sich sind, wie gesagt, nett, aber auch hier würde die etwas gröbere Kelle ab und an kein Fehler sein – sozusagen, weg von der gesunden Schonkost hin zur deftigen Vollwertkost. Wie es klingen könnte wird zumindest in textlicher Hinsicht sehr deutlich gemacht: Hier wird nicht davor zurückgeschreckt, sich ordentlich am Hinterteil lecken zu lassen während man Köpfe abreißt und sich in die entstandene Öffnung erleichtert und dieses Kriegsszenario obendrauf ordentlich mit Bomben garniert. Diese in lyrischer Hinsicht cholesteringeschwängerte Schlachtplatte schmeckt aber leider auch nur bis zu einem gewissen Grad und endet beim Zuhörer immer mal wieder in peinlich berührtem Kopfschütteln (manch anderer Kollege hätte für solche Geschmacklosigkeiten sicher einige Punkte mehr abgezogen - TK). Speziell 'TXL' und das eingangs erwähnt und absolut überflüssige 'Eene Meine Miste' hinterlassen hierbei einen besonders faden Beigeschmack.
Schade irgendwie! Die Scheibe läuft im Prinzip ganz gut durch, macht auch im Großen und Ganzen Spaß, aber der finale Todesschuss will (zumindest bei mir) einfach nicht fallen.
Eene Mene Miste, irgendwie rappelt's doch etwas in der TXL-Kiste. Eene Mene Meck und ich bin jetzt weg!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Oliver Kast