TAäR - Catharsis Till Dawn
Mehr über Taär
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Soulseller Records
- Release:
- 11.04.2025
- Celestial Carnage
- Feathered Echoes Of Wrath
- The Storm Of War
- Perpetual Descent
- At Depths Of Damnation
- Undead's Turn
- Where Death Stalks Its Prey
- The Impaler's Triumph
- Catharsis Till Dawn
Ein Rausch schwarzmetallischer Energie.
Schaut man sich die Besetzung dieser schweizerisch-griechischen Kombi an, muss man sich ernsthaft fragen, ob die beteiligten Akteure noch nicht ausreichend ausgelastet sind. Lediglich Schreihals Noctus ist nebenbei "nur" noch bei ANTICREATION aktiv, seine Mitstreiter hingegen könnten mit ihren zahlreichen aktuellen und früheren Bands ganz locker mal ein zweitägiges Festival füllen, ohne sich dabei wiederholen zu müssen. Von daher sei anlässlich der Veröffentlichung des Debüts natürlich die berechtigte Frage gestellt, ob TAÄR der Szene tatsächlich noch neue Impulse verschaffen kann. Nachfolgend sollte man sich aber auch Gedanken darüber machen, ob es auf "Catharsis Till Dawn" tatsächlich vorrangig um den kreativen Aspekt geht, oder ob man sich einfach nur von der rohen Energie der neun neuen Kompositionen mitreißen lassen soll, die gerade bei Liebhabern des Blast-affinen Black Metals der späten 90er sofort Eindruck schinden dürften. Ganz ehrlich, diese zweite Variante gefällt mir dann auch wesentlich besser.
Von Anfang an macht die Truppe keinen Hehl daraus, dass auf "Catharsis Till Dawn" keine großartigen Kompromisse eingegangen werden. TAÄR greift den Spirit des nordischen Undergrounds zur Entstehung der zweiten Welle auf und flext unverblümt und dreckig durch jede sich bietende Harmonie. Die Songs sind zwar nicht immer zwingend dissonant ausgestaltet, allerdings mit dem räudigen Charme der Frühphase ausgestattet, die hier nicht nur authentisch adaptiert, sondern mit einer satten, hochwertigen Hommage beehrt wird. Wenn Tracks wie 'The Storm Of War' oder 'Where Death Stalks Its Prey' ihrem Titel alle Ehre machen, ist eigentlich schon Entscheidendes mitgeteilt. Wenn darüber hinaus aber auch jede Attacke sitzt, die Blasts die ersehnte infernalische Ausstrahlung entfachen und Frontmann Noctus an vorderster Front wirklich denkwürdig ins Mikro faucht, ist die schwarze Seele in Windeseile glücklich gestellt. Da fragt dann am Ende auch niemand mehr, ob es Acts wie TAÄR nicht wie Sand am Meer gibt. In der hier hervorgebrachten Qualität kann man diese Aussage nämlich umgehend wieder revidieren.
Die ersten SATYRICON-Alben im Gedächtnis, das EMPEROR-Debüt als klare Marschempfehlung und auch den DIMMU BORGIR-Erstling im Hinterkopf, erhält man auf "Catharsis Till Dawn" die schwarzmetallische Vollbedienung im absoluten Eiltempo. Black-Metal-Herz, was kannst du noch mehr wollen? Diese Frage beantwortet TAÄR aktuell jedenfalls nicht...
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes