TAEDIFER - Indivinus
Mehr über Taedifer
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Archaic Sound
- Release:
- 20.12.2025
- Doom Deserved
- Hateseed
- Demons Of The Past
- Stone Cold
- Crowned Deceiver
- Devil Thy Lover
- Embrace The Darkness
- Skinless
- Even The Death May Bleed
- Blood Red Rain
Schwedentod aus Osteuropa!
Die tschechische Extrem-Metal-Sene ist eine der weltweit aktivsten und lebendigsten, so dass man sich eigentlich immer wundern muss, dass nur wenige Bands es schaffen, dem dortigen Underground zu entfliehen und sich auch international einen Namen zu machen - denn an Qualität mangelt es dem Heimatland des Obscene Extreme Festivals in keinster Weise. Ein gutes Beispiel hiefür sind definitiv die Jungs von TAEDIFER, die erst seit 2021 aktiv sind und nach ihrem ersten Demo den Frontalangriff auf das Todesblei-Publikum starten. Und mit einer Scheibe wie "Indivinus" im Gepäck dürfte es die Band recht einfach haben, vor allem die Elchtod-Community auf ihre Seite zu ziehen, denn für Fans von ENTOMBED, GRAVE und DISMEMBER sind die zehn neuen Stücke genau das pasende Geballer, mit dem man das Jahr gerne beschließen möchte.
Die Parallelen zu den Legenden der skandinavischen Death-Metal-Bewegung sind mannigfaltig, jedoch nicht im bekannten Copy&Paste-Kontext. Auch wenn die Produktion locker aus den Studios Fredman oder Sunlight stammen und das dreckige Gerödel unter der Fuchtel von Fred Estby entstanden sein könnte, wählt TAEDIFER bei der Detailarbeit doch durchaus eigene Ansätze, die sich sowohl in den feinen Leads und ihrem eigenwilligen Gebrauch als auch im weitgehenden Verzicht auf allzu schnelle Attacken manifestieren. Die Tschechen bevorzugen das mittlere Tempo und hier die groovige Gangart, könnten sicher auch mal häufiger in den Ballermodus umschalten, befriedigen ihr Publikum aber durchgehend mit stampfenden Bangern abseits der 08/15-Schemata. So knallen die Nummern von "Indivinus" einerseits ziemlich straight aus den Boxen, scheuen sich aber auch nicht davor, hin und wieder unkonventionelle Pfade zu beschreiten und im Rahmen des vorgegebenen Sounds ein wenig zu experimentieren. Dabei ist nicht jeder Schuss ein Treffer, aber die Quote innerhalb der zehn Kompositionen des Debüts ist mehr als ordentlich, vor allem in der ersten Albumhälfte. Stücke wie 'Hateseed' und 'Stone Cold' sind nämlich genau das Kraftfutter, nach dem einen nach der DISMEMBER-Reunion wieder vermehrt gelüstet und das man von den wiedervereinten Schweden ebenfalls wieder gerne hören möchte. Und auch eine Nummer wie das punkige 'Blood Red Rain' mit Gastvokalist Eric Forrest (ex-VOIVOD) geht ordentlich ab und ist im Schlussakkord noch mal eine klare Aufwertung eines ohnehin schon ordentlichen Releases.
Der Vergleich mit den skandinavischen Protagonisten ist daher auch nicht aus einer zu hohen Schublade gezogen, sondern findet auf "Indivinus" durchaus seine Berechtigung. Zwar haben die Osteuropäer das Level ihrer Vorbilder noch nicht in Gänze erreicht, zeigen sich auf ihrem Debüt aber reif und überzeugend genug, eines Tages genau dort anzugelangen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes


