TAKARA - Perception Of Reality
Mehr über Takara
- Genre:
- Melodic Hard Rock
- Label:
- Lion Music
- Release:
- 04.02.2002
- Miles Away
- Shadows In The Night
- Tomorrow
- Without You
- Ready To Promise
- L.I.E.S.
- Dream Of It All
- Believe
- Tell Me
Eigentlich sollte das inzwischen vierte Album der seit 1987 bestehenden US-amerikanischen Formation TAKARA bereits im Dezember bei uns in den Plattenläden stehen, aber nun wird man erst Anfang Februar Gelegenheit haben, sich dieses Kleinod des Melodic Hard Rock zuzulegen. Doch besser später als nie, und in diesem Falle lohnt sich das Warten, denn das Material hebt sich von der Masse der zahlreichen Veröffentlichungen dieses Genres ab, das nun leider den Nachteil hat, stilistisch und in seinen Variationen nicht allzu abwechslungsreich und innovativ zu sein.
Die Presseinfo zur Band gibt leider keine Information zum Album selbst, lediglich eine umfangreiche Auflistung der Bandgeschichte und der Besetzungswechsel. Das aktuelle Album wurde mit einem neuen Drummer, einem neuen Keyboarder und letztlich einem neuen Sänger eingespielt, namentlich Michael James Flatters. Geschadet haben die diversen Wechselspielchen der Band offenbar nicht, denn hier wird ein hochwertiges Album vorgelegt, das vernünftig rockt, mit Melodieführung zu bestechen weiss und um Abwechslung bemüht ist.
Der Opener "Miles Away" geht sogleich mit Ohrwurmpotential in die Vollen, eingängig rockig und melodiös, versehen mit einem vernünftigen Einstieg und Songabschluss. Die Rhythmusfraktion zeigt, was vom Album zu erwarten sein wird, der Song selbst ist im Strophenteil ruhig und geht dann mit einer Bridge im mittleren Tempobereich in den rockenden Refrain über. Vor dem Finalteil gibt es noch ein gelungenes Gitarrensolo, ansonsten ist das Stück in zwar gewohnter Manier aufgebaut, aber in jedem Falle ein absolutes Highlight der Scheibe.
"Shadows In The Night" zeigt ebenfalls diesen Wechsel zwischen den Tempi, der mir wohl zu gefallen weiss, hier eingeleitet durch den sonst im Refrainteil als Begleitung hörbaren Chorus. Auch hier haben wir es mit einem makellosen Hardrock-Stück zu tun, das erfreulicherweise keine Scheu vor härterer Gangart an Gitarren und Drums zeigt und nicht weichgespült vor sich hindümpelt, trotz aller Melodie und Eingängigkeit.
Sehr interessant finde ich bei "Tomorrow" die Einleitung und begleitende Untermalung des Refrains durch barocke Spinett/Cembalo-Klänge. Das bringt mal etwas Abwechslung in den typischen Genre-Stil. Balladesk wird es dann beim hymnischen Schmachtfetzen "Without You", dominiert durch die Keyboards und akustische Gitarrenklänge, versehen mit einem lecker schwebenden E-Gitarrenpart. Ursprüngliche Hardrock-Klänge für eine lange, staubige Autofahrt gibt es mit "Ready To Promise", der Song fällt aber gegenüber den Vorgängern etwas ab. Die verbleibenden vier Stücke bringen nicht viel Neues ein und schwächeln gegenüber den ersten Songs, bieten aber noch immer ausreichend Futter für gehobene Absprüche in Sachen Melodic Hard Rock.
Trotz der leider nicht einmal 40 Minuten auf dieser Scheibe wird dem Hörer einiges fürs Geld geboten, und Fans des Genres sollten nicht umhin kommen, diesen Silberling ihren Beständen hinzuzufügen.
Anspieltipps: Miles Away, Shadows In The Night, Tomorrow, Without You
- Redakteur:
- Andreas Jur