TAKIPNIK - Awakened
Mehr über Takipnik
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 24.10.2025
- Dawn
- Seeing Red
- Disingenuous.
- The Finding
- Affirmation
- Floating On Air
- Awakened
- Dusk
Viele gute Ansätze, bei der Umsetzung hapert es aber noch.
Alternative Metal hat sich TAKIPNIK aus Denver auf die musikalische Flagge geschrieben und serviert uns laut eigener Aussage mit dem neuen Langspieler "Awakend" das bisher ambitionierteste Werk der noch jungen Bandgeschichte. Angefangen hat selbige im Jahr 2019, wobei die Diskografie mit der EP "The Biggest" und dem Langspieler "The Hypocrisy" bisher nur zwei Einträge umfasst. Großteils in Eigenregie vom Trio, das von Bobby Malone und Ethan Kotel angeführt wird, produziert und auch im Eigenvertrieb unters Volk gebracht, soll das zweite Langeisen nun ein größeres Publikum für den Sound der Amerikaner erschließen.
Nun, mit 'Dawn' beginnt das Unterfangen aber erst einmal schleppend, denn sowohl klanglich, als auch kompositorisch ist die Eröffnungsnummer nicht ganz auf der Höhe. Dabei ist die musikalische DNA eigentlich durchaus interessant, denn mit einem recht groovigen Alternative-Metal-Fundament, in das einige Synthesizer auf durchaus unaufdringliche und insgesamt unterstützende Art und Weise eingeflochten werden, hat TAKIPNIK eine eigenständige Nische gefunden. Das Problem ist nur, dass der Spannungsbogen beileibe nicht über die siebenminütige Spielzeit hinweg gehalten werden kann, denn gerade hinten heraus verläuft sich das Trio doch zusehends in den eigenen Ideen und lässt einige Längen aufkommen. Ebenfalls ist der Sound des Tracks, wie erwähnt, nicht über jeden Zweifel erhaben. Insgesamt klingt das gesamte Klangbild etwas dumpf und hat wenig Brillianz, wobei mir vor allem der sehr trockene und hölzerne Drumsound als negativer Punkt auffällt. Gerade wo die restliche Musik doch einen modernen Anstrich hat, wirkt dieser demoartige Klang des Schlagzeugs wie ein Fremdkörper.
'Seeing Red' lässt vom Fleck weg aber danach schon eine bessere Ausbeute erahnen, fällt der zweite Track der Scheibe mit dreieinhalb Minuten doch deutlich kompakter aus. Und ja, der Mix aus DEFTONES trifft KORN mit Synth-Schlagseite macht auch insgesamt eine gute Figur, gerade auch weil der klar gesungene Refrain einen hübschen kleinen Ohrwurm mitbringt. Ja, auch hier bleibt der Drumsound weiter die Spaßbremse und auch der Bass ist teils etwas zu sehr in den Vordergrund gemischt, aber insgesamt beginnt "Awakened" an dieser Stelle Spaß zu machen. Selbiger klingt mit 'Disingenuous' aber auch schnell wieder ab, denn hier verläuft sich das Trio direkt wieder in einigen introvertierten Experimenten, die einen ansonsten spannenden und durchaus packenden Song unnötig ausbremsen. Auch im weiteren Verlauf stellt sich die Truppe aus Denver immer wieder selbst einmal ein Bein, etwa wenn 'Floating On Air' zwar tolle Melodien im Gepäck hat, sich aber kompositorisch komplett im Kreis dreht, oder wenn der Titeltrack wieder einmal in über acht Minuten die Ausfahrt zum zwingenden Track komplett verpasst.
Gänzlich verreißen will ich "Awakened" aber eigentlich gar nicht, denn ich habe immer großen Respekt davor, wenn eine Band ihre komplette musikalische Produktion quasi selbst in die Hand nimmt. Trotzdem kann man gerade vor dem Hintergrund der heute verfügbaren technischen Möglichkeiten nicht verschweigen, dass "Awakened" diese nicht vollkommen ausschöpft und daher nicht so gut klingt, wie es der durchaus erfrischende Stilmix der Amerikaner verdient hätte. Schlussendlich sorgen die erwähnten Längen beim Songwriting dafür, dass wir es hier zwar mit einer Band mit viel Potential zu tun haben, die selbiges aber auf dem Zweitwerk bei weitem noch nicht ausschöpft.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs


