TALV - Entering A Timeless Winter
Mehr über Talv
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- A Sad Sadness Song / ATMF
- Release:
- 03.11.2017
- Dreaming A Funeral In Another Life
- A Sad Moon Concealed By Pines
- An Eternal Snowfall Will Come
- Sidereal Hypothermia
- Winterreise
Zäher atmosphärischer Black Metal mit seltsam anstrengender Produktion
Die ersten Augenblicke dieses Albums haben etwas sehr Erhabenes an sich - doch leider verflüchtigen sich diese Eindrücke relativ schnell wieder und offenbaren die Tücken einer Soloshow,. die sich in den letzten Jahren einfach schon viel zu stark verbraucht hat.
TALV wurde vor gerade einmal fünf Jahren in Mailand gegründet und als Ein-Mann-Abenteuer ausgerufen und ist seither eigentlich ständig am Ball, was Songwriting und neues Material betrifft. "Entering A Timeless Winter" ist nebst fünf Split-Releases bereits die dritte vollwertige Scheibe, und es lässt sich nicht abstreiten, dass sich der Verschleiß des umtriebigen Handelns in den fünf neuen Stücken relativ deutlich bemerkbar macht. Denn es ist nicht alles so beeindruckend inszeniert wie im Opener 'Dreaming A Funeral In Another Life'. Die Produktionstechniken sind hierfür sicherlich entscheidend, denn dass Mastermind A. sich für einen permanenten Hall auf seinen Screams entschieden hat, ist auf Dauer doch sehr anstrengend. Und auch das Konzept des epischen Monumentalsongs, der mit verschleppten Melodien und sphärischer Begleitmusik über die lange Distanz geht, ist schnellstens verbraucht, zumal sich TALV gar nicht erst die Mühe macht, das Ganze allzu stark zu variieren oder die jeweiligen Arrangements gelegentlich etwas aufzulockern, indem einige Breaks die Szenerie bereichern.
Nein, "Entering A Timeless Winter" schleppt sich sehr zäh voran, kann schon nach wenigen Minuten kaum mehr auf das melodische Fundament bauen und ist mit den verzerrten Vocals und einfältig-dissonanten Gitarren relativ schnell am Ende der kreativen Variabilität angelangt. Die Nummern mögen bei entsprechender Stimmungslage sicherlich funktionieren, aber da in der Summe nahezu überhaupt keine Beweglichkeit in diesen Kompositionen steckt, verpufft auch diese Wirkung irgendwann schlagartig und verleiht dem Gesamtwerk das Prädikat 'nicht ausreichend'.
Anspieltipp: Dreaming A Funeral In Another Life
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes