TANK - Power Of The Hunter (2022)
Mehr über Tank
- Genre:
- NWOBHM
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 06.05.2022
- Walking Barefoor Over Glass
- Pure Hatred
- Biting And Scratching
- Some Came Running
- T.A.N.K.
- Used Leather (Hanging Loose)
- Crazy Horses
- Set Your Back On Fire
- Red Skull Rock
- Power Of The Hunter / Oh, What A Beautiful Morning
- Crazy Horses (Single Version)
- Filth Bitch Boogie
Schonmal barfuß über Glas balanciert?
Das zweite Album meines Heldentrios TANK erschien nur ein halbes Jahr nach dem furiosen Auftakt "Filth Hounds Of Hades". Ein heute kaum denkbarer Umstand. In meiner jugendlichen Unbekümmertheit hatte ich damals keine Bedenken, dass die Band in so kurzer Zeit kein ebenbürtiges Material zusammenbekommen haben könnte und – was noch erstaunlicher ist – es bestand auch überhaupt kein Grund für diese Bedenken. "Power Of The Hunter" klingt zwar anders als sein Vorgänger, verliert aber weder an Rotzigkeit noch an Identität. Insgesamt wirkt man etwas strukturierter, etwas aufgeräumter als noch etwa sechs Monate zuvor. Ein Eindruck, der sicherlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass Nigel Gray der Band einen saftig-bass-dominierten Klang aufs Parkett gezaubert hat, der mich bis heute komplett glücklich stimmt.
Schon das für TANK-Verhältnisse episch lange 'Walking Barefoot Over Glass' sorgt für begeisterte Ohren und wandert flugs in meine Top-Twenty-Tank-Tracks-Liste. Der Gesang von Algy kommt noch besser zur Geltung und sein teils herrlich gurgelndes Geröchel geht mir bis heute zentimetertief unter die Haut.
'Some Came Running' fegt wie eine Dampframme über den Hörer hinweg und 'Used Leather (Hanging Loose)' ist einfach unfassbar cool. Dazwischen gibt es den obligatorischen Akronym-Song (T.A.N.K.) – es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich wusste, wofür diese Buchstaben stehen – und überraschend melodische Momente ('Biting And Scratching'), eine tolle Coverversion ('Crazy Horses') und gewohnte Kratzbürstigkiet ('Red Skull Rock'). Mein ewiger Favorit auf dieser Scheibe wird aber der abschließende Titelsong bleiben, in welchem wie aus dem Nichts beim Chorus plötzlich eine Gitarrenwand aus den Boxen knallt, die auf dem gesamten Album bis dahin nicht zu hören ist. Unfackenfassbar.
Die hier vorliegende Wiederveröffentlichung kommt mit zwei Bonustiteln um die Ecke. Zu hören gibt es die beiden Nummern der "Crazy Horses"-Single. Das wäre neben einer leicht veränderten Version des Titelsongs der Kracher 'Filth Bitch Boogie', der genau das bietet, was der Titel verspricht. Wer hier regungslos neben seiner Anlage sitzen kann, hat den Lautstärkeregler auf Null stehen. Völlig grandiose Nummer.
Wie auch bei den anderen Re-Releases dieser Reihe bleibt Euch nur die Qual der Wahl, welche Farbe Euer Vinyl haben soll. Haben muss man dieses Album.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Holger Andrae