TANZWUT - Live
Mehr über Tanzwut
- Genre:
- Mittelalter-Industrial-Rock
- Label:
- Pica Records / Soul Food Music Distribution
- Release:
- 01.11.2004
- Intro
- Wieder da
- Ihr wolltet Spaß
- Labyrinth
- Auferstehung
- Meer
- Lügner
- Traum
- Niemals ohne Dich
- Fatue
- Balz
- Komm her
- Drohne
- Wächter
- Was soll der Teufel im Paradies
- Erdbeerrot
- Bitte Bitte
- Gnade
- Dämmerung
- Königreich
- Nein Nein
- Caupona
- Extase
- Gigolo
- Götterfunken
- Trummscheid
- Aufbau (DVD)
- Videoprojektionen (DVD)
- Tanzwut 1998 (DVD)
- Musikvideos (DVD)
- Instrumentenbau (DVD)
- Schattenwand (DVD)
- Der Fluch (DVD)
SCHANDMAUL haben es im vergangen Jahr vorgemacht, dass man bereits nach drei Studioalben ein gut gefülltes Live-Album samt dazugehöriger DVD veröffentlichen kann. Die Mittelalter-Industrial-Rocker von TANZWUT ziehen nun nach und haben ebenfalls in München ein grandioses Konzert aufgezeichnet. Dabei haben die Berliner auf ihrer Setlist, welche die Fans übrigens zuvor wählen konnten, wohl keinen Favoriten ausgelassen: Von 'Labyrinth' über 'Wächter' und 'Was soll der Teufel im Paradies' bis hin zu 'Gigolo', und natürlich darf weder der Tanzflächenfüller 'Meer' noch das Ärzte-Cover 'Bitte Bitte' fehlen. Das Septett lässt im Dolby-Surround-Klang die Dudelsäcke rocken, und mancher Song kommt durchaus etwas härter und somit, wie ich finde, besser zur Geltung als auf den Studioalben. Man spürt förmlich die gute Stimmung, die TANZWUT in der Muffathalle im Mai verbreitet haben. Das Ganze ungekürzt mit jeder mittelalterlich intonierten Ansage von Sänger Teufel. Nur zwischen den Zugaben wird das Publikum ausgefadet, was man meines Erachtens auch eleganter hätte lösen können. Ansonsten beide Daumen hoch.
In der Limited Edition gibt es die Liverille auch zusammen mit der DVD, was einen Vorteil hat: Man kann sich das Konzert nicht nur beispielsweise im Auto auf der Fahrt zum nächsten Mittelaltermarkt zu Gemüte führen, sondern kommt auch in den Genuss der wirklich gelungenen Kameraaufnahmen. Ein TANZWUT-Konzert lebt schließlich auch vom Anblick der einzigartigen Instrumente, Lendenschurze und Kettenhemden. Anfangs scheint das Publikum zwar noch etwas verhalten zu sein, doch spätestens bei 'Meer' hebt sich die Stimmung und Teufel fordert die Fans unentwegt zum "Durchdrehen" auf. Die Kameras fangen jeden Winkel der bebenden Bühne ein, den knalligen Farben werden hin und wieder schwarz-weiße Aufnahmen gegenüber gestellt. Der rot angestrahlte Teufel bei 'Extase'; Kollege A und Castus dämonisch angeleuchtet bei 'Wächter'. Ein Höhepunkt ist Teufel in einer funkensprühenden Schandgeige bei 'Gnade', und zum Finale sieht man die Berliner gleich zu fünft an ihren Dudelsäcken. Dann holen sie die extra angefertigten E-Trummscheite hervor, die auch auf dem Cover zu sehen sind. Das Publikum wird hier übrigens nicht ausgefadet. Wenn allerdings schon (zumindest während der ersten Songs) eine Kamera am Gitarrenkopf verwendet wird, wäre eine Multi-Angle-Funktion nicht schlecht gewesen.
Zusätzlich zu den 120-minütigen Konzertmitschnitt erwarten den Fan 80 Minuten Bonusmaterial, angefangen beim Aufbau der Bühne und einem der ersten TANZWUT-Auftritte von 1998. Der Bau der Instrumente wird gezeigt, zu vier Videoclips ('Nein Nein', 'Meer', 'Bitte Bitte', 'Komm her') und einem Making-of ('Nein Nein') kommen noch die Videoprojektionen hinzu, die während des Konzerts im Hintergrund zu sehen sind. Die sieben Berliner zeigen ihre Lieblingskneipen, und wer schon immer wissen wollte, was die Spielleute unter ihren Röcken haben, erfährt dieses und andere Geheimnisse auf nicht ganz ernste Weise hinter einer Schattenleinwand.
Wer die Limited Edition nicht mehr bekommt, sollte sich die separate DVD auf keinen Fall entgehen lassen. Diese Videoscheibe sollte in keiner Mittelaltersammlung fehlen und ist auch generell für Freunde guter Live-Aufnahmen bestens geeignet.
- Redakteur:
- Carsten Praeg