TATE, GEOFF - Geoff Tate
Mehr über Tate, Geoff
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sanctuary
- Release:
- 24.06.2002
- Flood
- Forever
- Helpless
- Touch
- Every Move We Make
- This Moment
- In Other Words
- Passenger
- Off The TV
- Grain Of Faith
- Over Me
Dass GEOFF TATE ein Soloalbum machen würde, ist ja schon seit einiger Zeit bekannt. Und ehrlich gesagt habe ich nach den letzten beiden sehr mäßigen QUEENSRYCHE-Werken nicht besonders viel von Geoff, einem der wohl versiertesten Vokalakrobaten ever, erwartet. Das ist vielleicht auch gut so, denn so konnte das Album fast nur positiv überraschen. Klar. Als erstes muss man sich von dem Gedanken lösen, dass dieser Silberling etwas mit QUEENSRYCHE zu tun hat, selbst wenn einige Momente - z.B. im Opener "Flood" - durchaus an die Stammband der Götterstimme erinnern. Diese Stimme ist sonst aber auch fast schon die einzige Parallele zu den einstigen Prog-Königen aus Seattle. Ansonsten gibt es hier in erster Linie oftmals ruhige, seltener rockigere Songs mit sehr persönlichen Texten, die mit der entsprechenden und von GEOFF TATE bekannten Intensität in beeindruckender Manier wiedergegeben werden.
Die knapp 50 Minuten auf diesem Silberling überzeugen aber nicht nur aufgrund der Stimme des Meisters, sondern auch - wenn nicht sogar vor allem - durch die Songs. Während "Flood" von der Atmosphäre her durchaus noch auf "Promised Land" hätte stehen können, dominieren danach die leisen Momente das Werk. Ist "Forever" noch eine nette, aber nicht besonders spektakuläre Ballade, gibt es mit "Helpless" den ersten Höhepunkt zu begutachten: Brillante Melodie, schöner Chorus und ein wundervolles, kurzes Akustikgitarrensolo veredeln diesen Song. Bei "This Moment" sind es die schönen Backingvocals, welche zu überzeugen wissen, während es bei dem melancholischen "In Other Words" Piano und Streicher sind, die für eine Gänsehaut nach der anderen sorgen und somit den Track zum zweiten absoluten Highlight werden lassen. Bei dem von Programming eingeleiteten "Grain Of Faith" überrascht Tate dann in einigen Passagen mit leicht verzerrtem Gesang und ungewöhnlicher Songstruktur. Beim abschließenden "Over Me" übernehmen dann sogar noch mal die Gitarren kurzzeitig die Vorherrschaft, werden nach scheinbar zügellosen Start doch wieder zurückgepfiffen. Dennoch geht der Rausschmeißer neben dem Opener als rockigste Nummer durch und überzeugt nebenher noch mit einem schönen Chorus.
Insgesamt kann man also von einem absolut überzeugenden, streckenweise sogar überragenden Solo-Debüt von GEOFF TATE sprechen, welches mir persönlich deutlich besser reinläuft als die letzten beiden Werke mit QUEENSRYCHE. So bleibt einem nur, auf zwei Dinge zu hoffen: Zum einen auf eine Tour des Meisters und zum anderen auf ein gutes(!), neues QUEENSRYCHE-Album.
Anspieltipps: Flood, Helpless, In Other Words, Over Me
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk