TATTOOINE - Cheer-Ups for the Stressed and Depressed
Mehr über Tattooine
- Genre:
- Indie
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pink Ink Music (Radar Music)
- Release:
- 13.01.2011
- Feels Right
- Spirit
- I Bored My Friends
- Trouble & Misery
- Speaks In Tongues
- Eva Sends Letters To The Universe
- Super-Special
- Pale Skin
- No Good
- Who`s To Know
- This Love
Zu relaxt, um relaxt zu sein!
Man stelle sich den lokalen Independent-Rock-Sender vor - nur einmal für ein paar Sekunden. Und dann stelle man sich das Mainstream-Rock-Programm zwischen Sting und der Indie-Szene vor. Und schließlich mixt man diese beiden Zutaten und überlegt sich, was dabei wohl herumkommen mag. "Cheer-Ups For The Stressed And Depressed"? Womöglich trifft dies den Nagel auf den Kopf.
Das Soloprojekt von Stephan Nico Mayer lässt es betont relaxt angehen und kreiert auf der ersten, offiziellen Full-Length einen Indie-Sound, der so unverschämt lässig herüberkommt, dass der schmale Grat zwischen Langeweile und Coolness für den Mastermind in jedem einzelnen Song zum Drahtseilakt wird, gerade bei wachsender Spieldauer.
"Cheer-Ups For The Stressed And Depressed" beruht auf soften Gitarren und einer durchaus melancholischen Grundstimmung, in deren Fluss die elf Songs butterweich eingebettet sind. Doch gerade diese Tatsache macht den neuen Silberling zu einer relativ komplizierten Angelegenheit. Denn obschon die Scheibe pausenlos Harmonie verbreitet, gibt es in keiner Phase einmal einen Akzent, der jenen Fluss unterbrechen könnte. Selbst die Übergänge zwischen den einzelnen Songs sind schwer zu identifizieren, da der absolut radiotaugliche Smooth-Sound keine Ausbrüche in irgendeine Richtung aufweist, sich im Umkehrschluss daher auch viel zu träge vorwärts bewegt.
Es ist mal wieder der Fall von 'wie kann ich mich auf diese Scheibe einlassen', der das Material von "Cheer-Ups For The Stressed And Depressed" beschreibt. Oftmals kommt der Gedanke, man würde sich die Songs gerne im Hintergrund anhören, sie aber nicht bewusst wahrnehmen wollen, weil hierzu die nötigen Anreize fehlen. Und das scheint oberflächlich betrachtet bereits eine Disqualifikation zu sein. Es soll aber nicht als solche gewertet werden, weil die Ergüsse von TATTOOINE inhaltlich sehr schön sind. Doch reicht dies allein? Da mag man im Falle dieses Albums Zweifel haben!
Anspieltipps: Eva Sends Letters To The Universe, This Love
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes